14. April 2023 | Die Veranstalter der Renxepo Interhydro ziehen eine positive Bilanz: Etwa 60 Aussteller und bekannte Namen aus Wirtschaft und Politik fanden sich Ende März zum Branchentreff der europäischen Wasserwirtschaft in Salzburg zusammen.
Vergangenen Monat war das Messezentrum Salzburg mit der Renexpo Interhydro bereits zum 13. Mal internationaler Treffpunkt der Wasserkraft. Rund 1.200 Fachbesucher:innen nutzten am 30. und 31. März die Gelegenheit einer zentralen Informationsquelle des sauberen Energieträgers.
Europäische Plattform – versiert und zukunftsorientiert
60 Aussteller, von der Energieversorgung über Anlagenbau bis hin zum Gewässerschutz, repräsentierten vollumfänglich das breite Spektrum des verlässlichen und mehr denn je zukunftsrelevanten Energielieferanten. Die Fachmesse dient nicht nur als Leistungsschau, sondern wird einheitlich als unverzichtbarer Branchentreffpunkt der europäischen Wasserkraft wahrgenommen.
„Wenn wir die Energiewende schaffen wollen, dann muss Wasserkraft innerhalb des Energiemixes in Zukunft eine noch größere Rolle spielen. Neben der emissionsfreien Produktion hat Wasserkraft auch große Vorteile in Bezug auf Netzstabilität, Versorgungssicherheit und Schwarzstartfähigkeit. Die Notwendigkeit zur Veränderung ist international, die Renexpo Interhydro bietet daher eine notwendige europäische Plattform für einen intensiven Austausch zwischen Anbietern, Kunden und Entscheidungsträgern, um an den richtigen Stellschrauben anzusetzen,“ untermauert Geschäftsführer DI (FH) Alexander Kribus, MBA die Relevanz der Veranstaltung.
Programm überzeugt mit Fachexpertise
Für rege Beteiligung sorgte die diesjährige Bühnenagenda. Bekannte Namen aus Wirtschaft und Politik präsentierten und diskutierten rund um Status Quo, Aussichten und Herausforderungen der Wasserkraft. Große Einigkeit herrschte bei Eröffnung und anschließendem Energietalk zwischen Dr. Jürgen Schneider (Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie), Florian Streibl (Bayerischer Landtag) und Dr. Paul Ablinger (Kleinwasserkraft Österreich) über Leistungs- und Ausbaupotential der europäischen Wasserkraft. Die Expert:innen waren sich einig, dass es nicht darum geht, Probleme aufzuzeigen, sondern über Lösungen zu sprechen. Diese können nur in Kombination aller erneuerbaren Energieträger, also im Mix aus Wasser-, Photovoltaik- und Windenergie entstehen – auch im Hinblick auf Österreichs anvisierte Klimaneutralität im Jahr 2040, die unter anderem durch Nutzung von 100% erneuerbarem Strom erreicht werden soll. Betont wurde zudem der Wirtschaftsfaktor Wasserkraft, welcher nicht nur Anlagenbetreiber umfasst, sondern auch im Dienstleitungssektor stark vertreten ist. Optimierungschancen sähe man bei Genehmigungsprozessen und Verfahrensdauern, sowie in der Abstimmung zwischen Bundes- und Länderzielen.
Zum Thema „Die Energiewende ist sichtbar! Akzeptanzschaffung als Herausforderung“ nahmen Viktoria Auer, MSc (Global 2000), Dr. Ulrich Streibl (Oekostrom AG), DI Mag. (FH) Gerhard Christiner (Austrian Power Grid AG) und DI Mag. Michael Strebl (Wien Energie GmbH) auf der Bühne Platz. DI Wolfgang Anzengruber (Vorstandsvorsitzender a.D. Verbund AG) moderierte durch einen lohnenden Meinungsaustausch zwischen den führenden Energieunternehmen Österreichs und der NGO Global 2000. Auer sieht die Nichtregierungsorganisationen als wichtigen Teil und Treiber der Energiewende durch Informations- und Aufklärungsarbeit. Strebl sieht eine Chance für mehr Akzeptanz in Beteiligungsmodellen. Christiner ortet Verbesserungspotential in der Gesetzgebung hinsichtlich möglicher Diskrepanzen zwischen Klimaschutz und Artenschutz. Dr. Ulrich Streibl betont die Vorreiterrolle Österreichs innerhalb Europas. Dort werden 70% des Stromverbrauchs bereits aus erneuerbaren Energien gedeckt. Es gehe darum, bereits Geschafftes zu erhalten und weiterhin zu optimieren.
Betreibertag Wasserkraft mit Besucherrekord
Parallel zum Messegeschehen fand in Kooperation mit dem Land Salzburg und dem Verein Kleinwasserkraft Österreich am Donnerstag, den 30. März ein Betreibertag statt. Gezielte Informationen für Anlagenbetreiber zu Fördermöglichkeiten und Gesetzgebung standen im Mittelpunkt. Mit 112 Teilnehmer:innen verzeichnete man einen Höchststand an Anmeldungen innerhalb der letzten zehn Jahre. Für das benachbarte Bayern, Deutschlands wasserkraftreichstes Bundesland, standen der Landesverband Bayerischer Wasserkraftwerke LVBW e.G. und Vereinigung Wasserkraftwerke in Bayern e.V. (VWB) im Einsatz. Auch beim bayerischen Part waren die Plätze restlos besetzt.
Auch European Renewable Energies Federation vertreten
Die EREF präsentierte im Rahmen des EU Projekts „HYPOSO“ zu Kleinwasserkraft-Projektopportunitäten in Kamerun und Uganda. Interessierte Unternehmer:innen konnten beim anschließenden Matchmaking mit den zuständigen Projektverantwortlichen aus Afrika in Kontakt treten. Am Freitag informierten sie zu wasserkraftrelevanten Auswirkungen des europäischen Green Deal und der REPowerEU Initiative.
Aussteller zeigen sich zufrieden
Aussteller Ing. Clemens Kaltenböck, Projektleiter bei Danner Wasserkraft GmbH, zeigt sich positiv überrascht über den diesjährigen Besucherandrang:
„Das Besucherinteresse hat spürbar zugenommen. Wir freuten uns über viele gute Gespräche mit hohem Auftragspotential.“
Ing. Klaus Kopf, Vertriebsleiter bei AUMA-Armaturenbetriebe GmbH betont die vorhandene Investitionsbereitschaft:
„Man merkt, dass sich am Energiemarkt etwas bewegt. Positiv wahrgenommen haben wir die hohe Qualität der Fachbesucher, das gibt der Renexpo Interhydro eine besondere Substanz.“
Die nächste Renexpo Interhydro findet am 21. und 22. März 2024 statt.