10. Juni 2024 ǀ Am 2. Juni 2024 feierte die Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) ihr 75-jähriges Jubiläum mit einem Tag der offenen Tür. Rund 1.500 Gäste tauchten in die faszinierende Welt der Gewässerkunde ein und lernten alles über Klimawandel, Spurenstoffe und Biodiversität.
„Es ist beeindruckend, wie viele Menschen uns an diesem Tag besucht haben. Wir sind überwältigt vom großen Interesse an den vielfältigen Arbeitsbereichen der BfG,“ sagte Dr. Birgit Esser, Präsidentin der BfG, über den erfolgreichen Abschluss der Jubiläumsaktivitäten zum 75-jährigen Bestehen der BfG. „Unser Ziel war es, wissenschaftlich komplexe Zusammenhänge verständlich zu machen – anhand konkreter Themen, an denen wir forschen und beraten“.
Dies ist der BfG offenbar gelungen, wie die hohe Verweildauer der Besucherinnen und Besucher sowie die zahlreichen Gespräche vor Ort zeigen. Auch das umfangreiche Mitmach-Angebot für alle Altersklassen trug dazu bei.
„Nicht zuletzt die Begeisterung der BfG-Kolleginnen und Kollegen selbst ist entscheidend, um andere für die Themen rund um die Bundeswasserstraßen zu begeistern,“ ergänzte Dr. Sebastian Kofalk, Referatsleiter des Teams, das die Veranstaltung organisierte.
Interaktive Erlebnisse und wissenschaftliche Entdeckungen
An der Station „Schallmessung“ staunten die Besucherinnen und Besucher: Einige Kinder bewiesen, dass sie so laut wie ein Löwe brüllen können. An anderer Stelle versteckten Kinder Steine, die sie zuvor durch Berührung zum Leuchten gebracht hatten und die mit Live-Temperaturmessungen entdeckt wurden. Normalerweise für die Bundeswasserstraßen im Einsatz, erhielt die BfG-Drohne mit ihren Wärme-Sensoren an diesem Tag einen neuen Zweck. Weiter ging es mit vielen Pflanzen zum Anfassen, Riechen und Bestaunen im „Botanischen Streichelzoo“, wo die Besucher den Unterschied zwischen heimischen und zugezogenen Pflanzen (Neophyten) lernten, die für die Pflege der Bundesstraßen wichtig sind.
Auch die unterschiedliche Wasserspeicherkapazität von Auwald-, Wiesen- und Ackerboden konnten die Kinder durch das Eintauchen verschiedener Schwämme erleben. Kreativ ging es an der Station zu den Algen zu: Unter dem Mikroskop zeigten sich geometrische Formen, die nur in dieser vergrößerten Ansicht sichtbar sind. Nicht nur junge Gäste staunten über die Formen und Farben und die neue Perspektive. In der Expertensprechstunde „Klimawandel“ wurde deutlich, wie der Rhein die Region prägt. Es ging um die Veränderungen durch das Abschmelzen der Gletscher, die Häufigkeit von Niedrigwasser und die Zukunft. Viele Bürgerinnen und Bürger schätzten diese lockere Gesprächsrunde. Wer sich fragte, wie man bei der BfG arbeiten kann, erhielt Antworten von den Auszubildenden und Personalexpertinnen vor Ort.
Einblicke hinter die Kulissen
Über 30 Führungen durch die BfG-Gebäude und einige Labore ergänzten die Stationen. Etwa 350 Personen erhielten einen detaillierteren Blick hinter die Kulissen der Ressortforschungseinrichtung des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV). Die Laborführungen, teils als kreatives Mitmach-EscapeLab konzipiert, waren schnell ausgebucht. Im EscapeLab erforschten die Besucher die Ursache für die Erkrankung eines Fisches und wurden mit Kittel und Schutzbrillen selbst aktiv.
Gemeinsam mit der Universität Koblenz und der Hochschule Koblenz wurden die kooperativen Studiengänge für den Bachelor und Master of Science Gewässerkunde und Wasserwirtschaft vorgestellt.
„Das Interesse am Studienangebot war hoch und eine Präsentation im Zusammenhang mit den Arbeitsbereichen der BfG bot einen anschaulichen Rahmen,“ so Prof. Dr. Lothar Kirschbauer von der Hochschule Koblenz, dem Dr. Jan Fleischhauer von der Universität Koblenz zustimmte.
An insgesamt 17 Ständen präsentierte das BfG-Team weitere Themen. Die Website der BfG bietet hierzu ein umfassendes Informationsangebot. Auch viele der am Tag der offenen Tür gezeigten wissenschaftlichen Poster stehen auf der Website im Bereich „informiert“ zum Download bereit.
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