21. Dezember: Die schwedische Perstorp Gruppe investiert in ein einzigartiges Projekt, bei dem der Ablauf einer nahegelegenen kommunalen Kläranlage für die Produktion in Stenungsund eingesetzt wird. Damit will das Unternehmen 1,1 Mio. l/a an Frischwasser einsparen.
Mit diesem Projekt sichert Perstorp die zukünftige Wasserversorgung der Produktionsanlage in Stenungsund. Außerdem soll es dem Unternehmen helfen, das langfristige Ziel der Ressourcenneutralität im Bezug auf endliche Materialien zu erreichen.
„Dieses Vorhaben ist ein wichtiger Schritt bei der Entwicklung von Kerntechnologien für unser Unternehmen“, sagt Anna Bergren, Vizepräsidentin für Nachhaltigkeit bei Perstorp. „Wir planen, es an mehreren Standorten weltweit zu implementieren, um den Frischwasserverbrauch zu senken. Denn überall auf der Welt ist Wasserknappheit schon Tatsache. Die chemische Industrie hat die Verantwortung, den Wasserverbrauch zu senken und Lösungen zu finden, die der gesamten Gesellschaft nützt.“
Herstellung von grünem Wasserstoff
Alle Produktionseinheiten des Unternehmens nutzen Wasser in unterschiedlichen Anwendungen: als Lösungsmittel für chemische Reaktionen, als Trägermedium für Produkte, als Heiz- und als Kühlmittel. In Stenungssund wird das von der Kläranlage kommende Wasser weiter aufbereitet und in der Oxo-Produktionsanlage eingesetzt.
Das recycelte Wasser wird unter anderem auch zur Wasserelektrolyse im „Project Air“ verwendet, aber auch für andere strategische Investitionen.
„Dieses Projekt ist ein wichtiges Instrument, um wirtschaftliches Wachstum mit nachhaltiger Entwicklung zu kombinieren“, so Berggren.
Weg zur klimaneutralen Chemieproduktion
Project Air ist eine Initiative zur Transformierung der Chemieindustrie in Richtung Klimaneutralität. Mit insgesamt 97 Mio. € unterstützt die EU den Aufbau einer Produktionsanlage für nachhaltiges Methanol als Chemiegrundstoff durch die Perstorp Gruppe und ihren Partner Uniper. In dieser Anlage sollen zirkuläre Produktionsmethoden angewendet und so die CO2-Emissionen um etwa 500.000 t/a reduziert werden. Das entspricht etwa den Emissionen von 340.000 neuwertigen PKWs, die mit fossilen Kraftstoffen fahren.
Die Methanol-Produktionsanlage wird voraussichtlich 2026 ihren vollen Betrieb aufnehmen können.