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Weltweite Kritik an Handel mit Wasser-Futures

Am 7. Dezember hat die CME Group den weltweit ersten Wasser-Futures-Kontrakt zum Handel freigegeben. Ziel sei, Wassernutzern zu helfen, Risiken zu managen und die konkurrierenden Anforderungen an Wasserangebot und -nachfrage inmitten von Unsicherheiten, wie Dürren und Überschwemmungen, besser auszugleichen. Der neue Wasser-Terminkontrakt ermöglicht es Käufern und Verkäufern, einen festen Preis für die Lieferung einer festgelegten […]

von | 08.02.21

Am 7. Dezember hat die CME Group den weltweit ersten Wasser-Futures-Kontrakt zum Handel freigegeben. Ziel sei, Wassernutzern zu helfen, Risiken zu managen und die konkurrierenden Anforderungen an Wasserangebot und -nachfrage inmitten von Unsicherheiten, wie Dürren und Überschwemmungen, besser auszugleichen. Der neue Wasser-Terminkontrakt ermöglicht es Käufern und Verkäufern, einen festen Preis für die Lieferung einer festgelegten Wassermenge zu einem zukünftigen Zeitpunkt zu erhalten.

Wasser ist ein Menschenrecht

Das Menschenrecht auf sauberes Trinkwasser wurde erstmals 2010 von der UN-Generalversammlung und dem Menschenrechtsrat anerkannt. UN-Experte für Wasser und Menschenrechte Pedro Arrojo-Agudo äußerte sich besorgt über die Schaffung des weltweit ersten Futures-Marktes für Wasser.

„Man kann Wasser keinen Wert beimessen, wie man es bei anderen gehandelten Gütern tut”, sagte Pedro Arrojo-Agudo. “Wasser gehört allen und ist ein öffentliches Gut. Es ist eng mit unser aller Leben und Lebensgrundlage verbunden und ein wesentlicher Bestandteil der öffentlichen Gesundheit”, sagte er und wies darauf hin, wie wichtig der Zugang zu Wasser im Kampf gegen die COVID-19-Pandemie ist. „Wasser ist bereits extrem bedroht durch eine wachsende Bevölkerung, steigende Ansprüche und gravierende Verschmutzungen durch die Landwirtschaft und den Bergbau im Zusammenhang mit den sich verschärfenden Auswirkungen des Klimawandels”, sagte der Sonderberichterstatter für das Menschenrecht auf sicheres Trinkwasser und Sanitärversorgung. „Ich bin sehr besorgt darüber, dass Wasser jetzt wie Gold, Öl und andere Rohstoffe behandelt wird, die an der Wall Street auf dem Terminmarkt gehandelt werden.”

Neben Landwirten, Fabriken und Versorgungsunternehmen, die Preise festschreiben wollen, könnte ein solcher Terminmarkt auch Spekulanten wie Hedge-Fonds und Banken anlocken, die auf Preise wetten und damit die Spekulationsblase des Lebensmittelmarktes von 2008 wiederholen.

„In diesem Zusammenhang besteht das Risiko, dass die großen Akteure aus Landwirtschaft und Industrie sowie die großen Versorgungsunternehmen diejenigen sind, die kaufen können, und damit den schwachen Sektor der Wirtschaft, wie zum Beispiel die Kleinbauern, an den Rand drängen und beeinträchtigen”, erklärt Arrojo-Agudo. „Wasser ist in der Tat eine lebenswichtige Ressource für die Wirtschaft – sowohl für große als auch für kleine Akteure – aber der Wert des Wassers ist mehr als das. Wasser hat eine Reihe von lebenswichtigen Werten für unsere Gesellschaft, die von der Marktlogik nicht erkannt werden und daher nicht adäquat gehandhabt werden können, schon gar nicht in einem Finanzraum, der so anfällig für Spekulationen ist. Während es weltweit anhaltende Diskussionen über die ökologischen, sozialen und kulturellen Werte des Wassers gibt, zeigt die Nachricht, dass Wasser auf dem Terminmarkt der Wall Street gehandelt werden soll, dass der Wert des Wassers als grundlegendes Menschenrecht nun bedroht ist.”

Umweltaktivisten kritisieren Handel mit Wasser-Futures

Dr. Vandana Shiva, Umweltaktivistin und Autorin, und Maude Barlow, Gründerin des Blue-Planet-Projekts, äußern sich in einem Kommentar zu dem vor Kurzem gestarteten Handel mit Wasser-Futures sehr kritisch:

Wir sind entsetzt, dass die CME Group – das weltweit größte Unternehmen für Finanzderivate – am 7. Dezember 2020 den weltweit ersten Terminmarkt für Wasser ins Leben gerufen hat und damit Spekulationen von Finanziers und Investoren, die von der Wasserkrise des Planeten profitieren wollen, Tür und Tor öffnet. Der neue Terminmarkt ist an den Spot-Wassermarkt in Kalifornien gekoppelt, einem großen Nahrungsmittelproduzenten, der im Schatten einer immerwährenden Dürre lebt.

Wir bedauern diese Entwicklung und fordern Menschen und Regierungen überall auf, sie abzulehnen. Dem Planeten geht das zugängliche saubere Wasser aus, weil die Menschen es verschmutzt, übermäßig entnommen, umgeleitet, gestaut und schlecht verwaltet haben. Wir haben Wasser als eine Ressource für unseren Profit und unsere Bequemlichkeit gesehen und nicht als das essentielle Element für alles Leben, das zu schützen unsere Pflicht ist. Bereits jetzt haben private Unternehmen und Investoren Wasser durch die Privatisierung von Wasserdienstleistungen, die Industrie für abgefülltes Wasser, Land- und Wasserraub und Wasserrechte, die an extraktive Industrien wie Energie und Bergbau vergeben wurden, zur Ware gemacht.

In der Tat ist das chemie- und wasserintensive Modell der industriellen Landwirtschaft in Kalifornien und vielen anderen Teilen der Welt eine der Hauptursachen für die Wasserkrise. Die Kommerzialisierung von Wasser ist nicht die Lösung. Wasser zu schützen, zu erhalten und gerecht zu verteilen ist ein ökologisches und gerechtes Gebot, damit das Recht auf Wasser für alle Menschen und nicht-menschliche Wesen gewährleistet ist. Die Allgemeine Erklärung über die Rechte von Mutter Erde ist eindeutig, dass Wasser und Natur inhärente Rechte haben. Eine Kommerzialisierung von Wasser, wie sie vorgeschlagen wird, würde gegen dieses Versprechen verstoßen.

Wenn Wasser auf den offenen Markt gebracht wird wie Öl und Gas, wird dies unweigerlich zu steigenden Wasserpreisen führen, und das in einer Welt, die Wasser dringend zum Leben braucht. Fast zwei Millionen Kinder sterben jedes Jahr aufgrund von schmutzigem Wasser – eine Situation, die in Zeiten von Covid noch kritischer wird, wenn die Hälfte der Weltbevölkerung keinen Zugang zu einem Ort hat, an dem sie sich die Hände mit Seife und warmem Wasser waschen kann. Das ist an sich schon eine Travestie, aber sich vorzustellen, dass reiche Hedge-Fonds-Spekulanten und gesichtslose Derivate-Zocker das Recht haben, den Wasserpreis für ihren eigenen Profit in die Höhe zu treiben, ist völlig inakzeptabel und muss gestoppt werden.

Vor zehn Jahren hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen eine Resolution verabschiedet, in der anerkannt wird, dass sauberes Wasser und sanitäre Einrichtungen zu den grundlegenden Menschenrechten gehören. Die Bestrebungen, Wasser an der Wall Street zu einer Ware zu machen, bedrohen diese Menschenrechte direkt und gefährden Milliarden von Menschen.

Wir fordern, dass die Menschen überall und alle Regierungen die Kommodifizierung von Wasser und seinen Verkauf auf dem freien Markt ablehnen und anerkennen, dass Wasser ein öffentliches Gut und ein Menschenrecht in Gesetz und Praxis für alle Zeiten ist.

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