04. März 2022 | Die Bedeutung der Wasserwirtschaft als Kernaufgabe staatlichen Handelns muss in Politik und Öffentlichkeit wieder bewusster gemacht werden. Darüber hinaus muss bei potenziellen Nachwuchskräften das Interesse an der Branche und ihren Aufgaben deutlich gesteigert werden. Klare Positionen und Forderungen, die die Fachverbände der Wasserwirtschaft und die Länderarbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA) im gemeinsamen „Statement Fachkräftesicherung und -qualifizierung für die Wasserwirtschaft“ hervorheben.
Abwechslungsreich, neueste Technik, im Dienst der Gesellschaft und der Umwelt, auch langfristig zukunftssicher – die Arbeitsplätze in der Wasserwirtschaft können in vielen Bereichen punkten. Trotzdem trifft der Fachkräftemangel auch und besonders die Branche. Dieser bereits heute spürbare Mangel wird sich mittelfristig weiter verschärfen, in vielen Unternehmen scheiden in den nächsten Jahren eine Vielzahl an Mitarbeitern altersbedingt aus. Dabei haben die Unternehmen heute schon zum Teil große Probleme, freie Stellen adäquat zu besetzen.
Auswirkungen deutlich über die Branche hinaus
Wird der Fachkräftemangel nicht behoben, gehen die Auswirkungen mittel- und langfristig deutlich über die Branche hinaus. Die Folgen eines Fachkräftemangels in der Wasserwirtschaft würden für alle Bürger, für die Umwelt, für den Klimaschutz, für die Wirtschaft und Landwirtschaft deutlich negativ spürbar sein. Um das zu vermeiden, bedarf es einer gemeinsamen Strategie von Bund und Ländern, der kommunalen Spitzenverbände, der Fachverbände und Unternehmen der Wasserwirtschaft, von Lehre und Forschung und der Zulieferbranche. Genau hier setzt das Statement Fachkräftesicherung und -qualifizierung für die Wasserwirtschaft an.
Bedeutung der Wasserwirtschaft stärken
Als Teil eines „Employee Brandings“ soll mit geeigneten Instrumenten bundesweit die Bedeutung der Wasserwirtschaft wieder stärker in das Bewusstsein der Bevölkerung gebracht werden. Soweit hierfür finanzielle Mittel benötigt werden, prüfen alle Beteiligten einschließlich Bund und Ländern entsprechende Finanzierungsmöglichkeiten oder Fondslösungen. Zum positiven Berufsbild gehört auch die attraktive Gestaltung des fachlichen Qualifizierungsangebotes. Hierzu sollten auch der Akkreditierungsverbund für Studiengänge des Bauwesens (ASBau) sowie das Bundesinstitut für berufliche Bildung (BIBB) am entsprechenden Arbeitsprozess des Runden Tisches mitwirken.
Umwelttechnische Berufe werden attraktiver gestaltet
Bei der Neuordnung der umwelttechnischen Berufe hat die DWA bereits die Initiative ergriffen. Gemeinsam mit dem BIBB und Vertretern von Arbeitnehmern und Arbeitgebern werden die umwelttechnischen Berufe attraktiver gestaltet und vor allem die Ausbildungsinhalte an die geänderten Rahmenbedingungen, Stichworte Digitalisierung und Klimawandel, angepasst. Bereits zum August 2023 sollen die neuen Ausbildungspläne stehen.
Das Statement steht hier zur Verfügung.