Die deutsche Wasserwirtschaft steht vor großen Herausforderungen. Der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW), der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) und die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA) haben in ihren aktuellen Positionspapieren zur Bundestagswahl 2025 zentrale Forderungen an die zukünftige Bundesregierung formuliert. Sie betonen die Notwendigkeit, Wasser- und Energieinfrastrukturen zukunftsfähig zu gestalten, eine nachhaltige Wassernutzung sicherzustellen und klare gesetzliche Rahmenbedingungen für Klimaanpassung und Hochwasserschutz zu schaffen.
DVGW: Zukunftsfähige Wasser- und Energieinfrastruktur
Der DVGW hebt hervor, dass die Bundesregierung dringend Maßnahmen ergreifen muss, um die Versorgungssicherheit mit Energie und Wasser langfristig zu gewährleisten. Ohne eine zukunftsgerichtete Infrastrukturpolitik könnten wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und Lebensqualität in Deutschland erheblich beeinträchtigt werden. Besonders mit Blick auf den Klimawandel sind Investitionen in robuste Netze und Technologien erforderlich, die die Anpassungsfähigkeit der Infrastruktur an Extremwetterereignisse und steigende Umweltanforderungen sicherstellen. Der Verband fordert zudem eine Beschleunigung von Genehmigungsverfahren und eine verbesserte Koordination zwischen Bund, Ländern und Kommunen.
BDEW: Nachhaltige Wassernutzung und Schutz der Trinkwasserversorgung
Der BDEW legt den Fokus auf die gerechte Verteilung und nachhaltige Nutzung der Wasserressourcen. Der Verband fordert die Einführung eines bundesweiten Wasserregisters, das Transparenz über sämtliche Wasserentnahmen schafft – sowohl durch die öffentliche Wasserversorgung als auch durch Industrie und Landwirtschaft. Zudem setzt sich der BDEW für ein Zulassungssystem ein, das der Trinkwasserversorgung eine priorisierte Stellung einräumt.
Ein weiteres zentrales Anliegen ist ein Infrastrukturbeschleunigungsgesetz, das Genehmigungsprozesse für wasserwirtschaftliche Maßnahmen vereinfacht und beschleunigt. Auch die Förderung von städtebaulichen Konzepten wie Schwammstädten, die Regenwasser speichern und intelligent ableiten, gehört zu den Kernforderungen.
DWA: Klimaanpassung und Schutz der Wasserqualität
Die DWA betont, dass die Bundesregierung verstärkt Verantwortung für den Klima- und Umweltschutz übernehmen muss. Angesichts zunehmender Starkregenereignisse und Hochwassergefahren fordert sie eine bundeseinheitliche Hochwasser- und Starkregenvorsorge, um Schäden frühzeitig zu minimieren. Zudem sieht die DWA die Notwendigkeit, eine Gemeinschaftsaufgabe Klimaanpassung auf Bundesebene zu etablieren, um gezielte Maßnahmen für eine klimasichere Infrastruktur zu entwickeln und zu finanzieren.
Auch die Qualität der Gewässer muss konsequent geschützt werden. Die DWA fordert eine pragmatische Umsetzung der neuen EU-Kommunalabwasserrichtlinie, um Schadstoffeinträge in Flüsse, Seen und Grundwasser weiter zu reduzieren.
Fazit: Einheitliches Vorgehen für eine sichere Wasserzukunft
Die drei Verbände sind sich einig: Die neue Bundesregierung muss klare gesetzliche Rahmenbedingungen schaffen, um eine nachhaltige und gerechte Wassernutzung sicherzustellen. Dabei sind sowohl Maßnahmen zur Klimaanpassung als auch eine Stärkung der Wasserinfrastruktur unerlässlich. Transparente Regelungen für Wasserentnahmen, beschleunigte Genehmigungsverfahren und eine umfassende Hochwasservorsorge sind zentrale Bausteine für eine sichere Wasserzukunft in Deutschland.