21. Juni 2022 | Das Wasserwerk Spandau wird 125 Jahre alt. An der Pionierstraße steht das viertgrößte Wasserwerk Berlins, das rund 246.000 Menschen in Spandau mit Trinkwasser versorgt und sein Wasser ausschließlich aus Grundwasser gewinnt. Die Berliner Wasserbetriebe haben den Geburtstag am 18. Juni mit einem Tag der offenen Tür gefeiert.
125 Jahre sind auch für in Generationen denkende Wasserwerker:innen ein stolzes Alter. Als das Wasserwerk Spandau 1897 eröffnet wurde, war die ältere Schwester Berlins noch selbstständig. 125 Jahre und diverse Erweiterungen und Umbauten später steht am Ende der Pionierstraße, unweit des Spandauer Forsts, Berlins viertgrößtes Wasserwerk mit einer jährlichen Förderung von 20 bis 25 Mio. Kubikmeter.
Besonderheiten des Wasserwerks
Es versorgt die rund 246.000 Spandauer:innen mit Trinkwasser aus 45 Grundwasserbrunnen und weist gleich zwei Besonderheiten auf: Das Werk fördert ausschließlich Grundwasser, kein Uferfiltrat, und reichert knapp die Hälfte der jährlich benötigten Menge selbst mit gereinigtem Havelwasser an.
„Mit seinem hohen Anteil an Grundwasseranreicherung sichert das Wasserwerk Spandau seine Ressource in hohem Maße selbst“, sagt Frank Bruckmann, Vorstandschef der Berliner Wasserbetriebe. „Diese Art der Resilienz wollen wir ausbauen. Dafür sind wir auf verlässliche Wasserstände in der Oberhavel angewiesen. Auch deshalb ist eine Zusammenarbeit mit Brandenburg entscheidend für ein modernes, ressourcenschonendes Wassermanagement der Metropolregion.“
Umfangreiche Modernisierung
Zwischen 2011 und 2013 wurde das Werk für insgesamt elf Millionen Euro umfangreich modernisiert. Derzeit laufen dort wieder Bauarbeiten, allerdings im Umfeld: Vor dem Werk werden die Trinkwasserhauptleitung
und ein Schmutzwasserkanal saniert. Und das Grabensystem der Kuhlake wird noch bis 2027 grundhaft instandgesetzt. Über die Kuhlake und mehrere Becken auf dem Wasserwerksgelände versickern die Wasserbetriebe auf insgesamt 475.000 Quadratmeter gereinigtes Havelwasser. So reichert das Werk sein Grundwasser selbst an und trägt in der Kuhlake und im Spandauer Forst zum Erhalt von Artenvielfalt und Naturräumen bei.