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Trinkwasserversorgung: ERM-Koalition fordert strengere Regulierung von Chemikalien

Die Trinkwasserversorger in den großen europäischen Flusseinzugsgebieten von Donau, Elbe, Maas, Schelde, Ruhr und Rhein (ERM-Koalition) haben gemeinsam mit EurEau-Geschäftsführer Oliver Loebel die Notwendigkeit einer wesentlich strengeren Regulierung von Chemikalien im europäischen Rechtsrahmen zum Schutz der Trinkwasserversorgung betont.

von | 13.06.22

13. Juni 2022 | Die Trinkwasserversorger in den großen europäischen Flusseinzugsgebieten von Donau, Elbe, Maas, Schelde, Ruhr und Rhein (ERM-Koalition) haben gemeinsam mit EurEau-Geschäftsführer Oliver Loebel die Notwendigkeit einer wesentlich strengeren Regulierung von Chemikalien im europäischen Rechtsrahmen zum Schutz der Trinkwasserversorgung betont.

Während einer Präsentation des Europäischen Fliessgewässermemorandums (ERM) und des Europäischen Grundwasser-Memorandums (EGM) vor Simonas Šatūnas, dem Kabinettschef von EU-Kommissar Sinkevičius, verdeutlichten die Parteien, dass die derzeitigen Emissionen von PMT-Chemikalien – Stoffe, die persistent (P), mobil (M) und/oder toxisch (T) sind (neue Gefahrenkategorien PMT und vPvM) – die Versorgung mit sauberem Trinkwasser für künftige Generationen gefährden.

Strengere Regeln und mehr Transparenz gefördert

„Wir benötigen strenge Regeln für die Zulassung von Stoffen. Nur Stoffe, die keine PM/T-Eigenschaften aufweisen, auch nicht durch ihre Abbau- oder Transformationsprodukte, sollten für eine Zulassung in Frage kommen. Dies bezieht sich auf die CLP- und die REACH-Verordnung sowie das angestrebte Verbot von PFAS-Chemikalien (Per- und Polyfluoralkyl-Substanzen, auch PFC bezeichnet)“, stellt Prof. Dr. Matthias Maier, Präsident der Internationalen Arbeitsgemeinschaft der Wasserwerke im Rheineinzugsgebiet (IAWR), klar. „Wir brauchen auch vollständige und transparente Informationen im Europäischen Industrieemissionsportal darüber, welche PM/T-Stoffe von den Herstellern freigesetzt werden“, fügt er hinzu.

ERM und EGM beinhalten sowohl Ziel- als auch Interventionswerte, die als Umweltqualitätsnormen (prioritäre Stoffe) sowie Grundwasserqualitätsnormen (Anhang zur Grundwasserrichtlinie) festgelegt werden sollen, insbesondere für PFAS, für so genannte „nicht relevante Metaboliten“ von Pestiziden und für Arzneimittel.

Emissionen an der Quelle kontrollieren

Oliver Loebel, EurEau-Generalsekretär: „Die Trinkwasserversorger haben detaillierte Kenntnisse über die Situation ihrer Ressourcen. Ihr Ruf nach besserem Schutz bleibt jedoch allzu oft ungehört. Wenn PFAS im Grundwasser entdeckt werden, ist es bereits zu spät. Nur eine Emissionskontrolle an der Quelle der Verschmutzung kann helfen.“

Wolfgang Deinlein, Geschäftsführer der IAWR, wies auf die aktuelle Dringlichkeit hin, die Reduktionsziele der Farm-to-Fork-Strategie für Pestizide und Nährstoffe sowie die erfolgreiche Europäische Bürgerinitiative „Save Bees and Farmers“ umzusetzen. Um einen wirksamen Schutz vor chemischen Pestiziden in Wasserschutzgebieten zu erreichen, müssen diese Gebiete nun als „sensitive areas“ in der Verordnung über die nachhaltige Verwendung von Pestiziden gemäß dem „Zero Pollution Action Plan“ ausgewiesen werden.

Neues Projekt gestartet

Kabinettschef Satunas begrüßte die Präsentation und versprach, Kommissar Sinkevičius Bericht zu erstatten. Außerdem wies er die Parteien darauf hin, wie wichtig es sei, diese Fragen auch anderen Kommissionsmitgliedern vorzubringen, die an der aktuellen Gesetzgebung beteiligt sind. Alle Parteien waren sich über die große Bedeutung des kürzlich gestarteten EU-Forschungsprojekts ZeroPM einig, dessen Schwerpunkt auf der Vermeidung von PM/T-Stoffemissionen liegt.

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