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Starkregenereignisse erfassen, verstehen und vorhersagen

gwf Wasser|Abwasser sprach mit Dr. Thomas Einfalt, Geschäftsführer der Lübecker hydro&meteo GmbH. Seit 25 Jahren werten er und sein Team Niederschlagsdaten aus, damit Kommunen sie optimal für ihre Entscheidungsprozesse nutzen können.

von | 25.06.25

Dr. Thomas Einfalt, Geschäftsführer von hydro&meteo

Für Thomas Einfalt besteht kein Zweifel daran, dass Starkregenereignisse in Deutschland in den letzten 25 Jahren zugenommen haben. Diese Tendenz ergibt sich zum einen aus Auswertungen der Stationsdaten des Landes Nordrhein-Westfalen für den Zeitraum von 2001 bis 2018. Das LAWA-Starkregenportal bestätigt diese Zunahme für ganz Deutschland. Dieses Portal ist seit 2024 online und enthält alle Niederschlagsdaten seit 2001, dem Jahr, in dem der Deutsche Wetterdienst begann, seine Radardaten zu speichern. In einer integrierten Datenbank sind alle Starkregenereignisse ab einer Warnstufe 3 erfasst.

Messnetze werden dichter

Die Kernkompetenz unseres Gesprächspartners liegt zwar in der Datenauswertung, aber selbstverständlich ist er vertraut mit der Funktionsweise und den charakteristischen Eigenschaften verschiedener Technologien zur Niederschlagserfassung. Während am Boden bzw. in Bodennähe die Niederschlagsmenge pro Zeit punktuell erfasst wird, ermöglichen Regenradare vor allem, die räumliche Ausdehnung von Regengebieten und ihren zeitlichen Verlauf aufzuklären.

Für Kommunen wird es immer wichtiger, Regenereignisse mit hoher räumlicher Auflösung zu erfassen, doch Wetterstationen nach den Standards entsprechen, der Weltwetterorganisation bzw. des VDI sind nicht billig. Deshalb wird im Projekt heavyRain untersucht, wie sich Messnetze unter Verwendung kostengünstiger optischer IoT-Regensensoren verdichten lassen. Diese können zwar Niederschlagsmengen nicht so exakt erfassen, liefern aber in Echtzeit Daten, wann es wo regnet.

Entscheidend ist die Datenqualität

Thomas Einfalt und sein Team haben sich darin spezialisiert, Daten aus unterschiedlichen Quellen einzusammeln, zu prüfen und dann in der notwendigen Qualität an Auftraggeber bzw. Projektpartner weiterzugeben:

„Was wir tun, nämlich die Lücke schließen zwischen denen, die messen, und denen, die auf die Ergebnisse angewiesen sind, können nicht viele.“

Unter anderem prüfen sie seit 2001 sämtliche Stationsdaten des Landes Nordrhein-Westfalen. Dieses geschieht durch geschulte Mitarbeitende und selbstentwickelte halbautomatische Verfahren. Zukünftig könnte auch KI dabei helfen, Problemstellen in Niederschlagszeitreihen zu finden. Dieses wird derzeit im Forschungsprojekt NIQKI getestet.

Frühwarnsysteme für Städte

Die Niederschlagsdaten werden auch zur Entwicklung von Frühwarnsystemen verwendet. Erfolgreiche Beispiele dafür sind der Warndienst vor Binnenhochwasser der Stadt Hamburg und die Starkregenpartnerschaft Blumenthaler Aue in Bremen.

Das Interview finden Sie in gwf Wasser|Abwasser 6/2025.

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

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