In wenigen Wochen starten die Olympischen Winterspiele in Peking. Umstritten sind die Spiele vor allem auf Grund der Menschenrechtsverletzungen in der Volksrepublik China. Ein weiterer Punkt ist die Umweltbelastung der Spiele. In der Gegend um Peking schneit es aufgrund der geologischen Lage praktisch nie, da es im Winter kaum Niederschläge gibt. Zudem ist die Gegend von Wassermangel betroffen. Um die Bevölkerung zu versorgen werden große Wassermengen aus Südchina umgeleitet. Trotzdem sagen die chinesischen Organisatoren aus, dass genügend Wasser zur Verfügung stehe, um das neu angelegte Skigebiet mit Kunstschnee zu versorgen.
Kunstschnee aus 180 Schneekanonen
Die sieben Pisten für die Olympischen Winterspiele sind 9,2 Kilometer lang und weisen einen maximalen Höhenunterschied von 900 Metern auf. Es ist die erste Alpinskipiste in China, die den olympischen Standards entspricht, und soll zugleich eine der schwierigsten der Welt. Während die Berge drumherum braun sind, haben 180 Schneekanonen die neue Skipiste mit weißem Kunstschnee bedeckt. Das Gebiet ist etwa 800.000 Quadratmeter groß und es müssen etwa 1,2 Millionen Kubikmeter Schnee produziert werden. Durch den kalten, aber trockenen Winter ist die Schneeproduktion nötig. Das benötigte Wasser wird aus dem Tal mit Hilfe eines riesigen Rohrnetzes auf den Berg gepumpt.
„Wir nutzen nur grünen Strom aus Wind- und Sonnenenergie. Und das Wasser kommt aus Flüssen, Seen und Reservoirs. Wir nutzen kein Grundwasser. Dadurch können wir sicherstellen, dass es umweltfreundliche Olympische Spiele werden.“, erklärt Li Xin, zuständig für die Schneeproduktion
Der chinesische Wasserexperte Zhang Junfeng erklärt nach Angaben der Tagesschau, dass für die Olympischen Spiele trotz der Wasserknappheit in der Region genügend Wasser zur Verfügung stünde.
„Die unnachhaltigste Spiele aller Zeiten“
Carmen de Jong, Professorin für Geografie an der Universität Straßburg, kritisiert die Olympischen Spiele im Deutschlandfunk als die unnachhaltigsten Spiele aller Zeiten: „Ich finde das ziemlich unrealistisch. Diese Winterspiele werden die unnachhaltigsten Spiele aller Zeiten sein. Es ist einfach zu viel im Spiel, was Wasser angeht, Bodenverlust, CO2-Ausstoß und so weiter.“
China hat neben den Austragungsorten für die Winterspiele Autobahnen, Hotels und Hochgeschwindigkeits-Bahntrassen gebaut. Von diesen enormen Investitionen in die Infrastruktur könne die chinesische Gesellschaft zwar profitieren, so die Hydrologin. „Das wird allerdings natürlich nur ein gewisses soziales Niveau ansprechen, weil Skifahren ja nicht sehr billig ist – die ganze Ausstattung und man muss ja auch dahin kommen. Ich denke jetzt nicht, dass sich das lokale Bauern leisten können. Das wird eher die Oberschicht aus Peking sein und aus dem Umkreis.“
ARD-Reportage zu den Olympischen Spiele