Am 18. Dezember feierten Schneebegeisterte den „Ehrentag der Schneeflocke“ – eine Hommage an die filigrane Schönheit des Schnees. Doch Schneeflocken sind weit mehr als nur romantische Winterboten.
Schnee: Mehr als nur Winterzauber – ein unverzichtbarer Umweltschützer
Kurt Eggeling, Sprecher des BUND-Landesarbeitskreises Wasser NRW, betont: „Sie spielen eine essenzielle Rolle im Wasserhaushalt unserer Umwelt. Denn sie beeinflussen die Wasserversorgung und die Lebenszyklen vieler Ökosysteme.“
Schnee ist nicht nur schön anzusehen, sondern auch lebenswichtig für Pflanzen und Böden. Die isolierende Wirkung des Schnees schützt tiefer liegende Erdschichten vor extremer Kälte. Blumenzwiebeln und Wurzeln überstehen den Winter dank der geringen Wärmeleitfähigkeit der Schneedecke oft schadlos.
Monika Raschke erklärt: „Ohne diesen natürlichen Schutzschild könnten Fröste tiefer in die Erde dringen und Pflanzen schädigen.“
Gleichzeitig verhindere Schnee, dass der Boden durch frühe Sonnenstrahlen erwärmt werde und Pflanzen zu früh keimten – ein Problem, das besonders in schneearmen Wintern häufig auftritt.
Schnee als Schlüsselressource im Wasserkreislauf
Schnee spielt zudem eine zentrale Rolle im Wasserkreislauf. In den Bergen und höher gelegenen Regionen speichert die Schneedecke über den Winter große Mengen Wasser. Dieses Wasser fließt im Frühjahr langsam ab, speist Flüsse und Seen, versickert und füllt Grundwasservorräte wieder auf. Besonders in schneearmen Wintern, die durch den Klimawandel immer häufiger werden, fehlen diese wichtigen Wasserressourcen. Auch in Nordrhein-Westfalen ist der Rückgang schneereicher Winter spürbar.
„Ohne Schnee fehlen der schützende Mantel für die Natur und das Schmelzwasser, das den Wasserkreislauf im Frühjahr unterstützt“, sagt Birgit Lutzer.
Eine ungleichmäßige Verteilung von Wasser über das Jahr sei eine Herausforderung für die Natur und auch für die Infrastruktur.
Schnee ist außerdem ein natürlicher Speicher für Feuchtigkeit in landwirtschaftlichen Böden. Ohne ihn fehlt den Pflanzen im Frühjahr oft die dringend benötigte Feuchtigkeit, was das Wachstum beeinträchtigt. 2024 war laut dem Deutschen Wetterdienst das wärmste Jahr seit Beginn der Messungen. Die steigenden Temperaturen führen immer öfter zu unkontrollierbaren Wetterextremen. Nach Auffassung der über 30 Mitglieder des BUND-Landesarbeitskreises Wasser bleibt Schnee ein Symbol für die fragile Beziehung zwischen Klima, Wasser und Leben. Während er viel Bewunderung erntet, ist er entscheidend für die Wasserversorgung, die Natur und das Gleichgewicht unserer Umwelt.