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Rückkehr der Artenvielfalt

22. Mai 2024 ǀ Am 22. Mai wird der Tag der Artenvielfalt gefeiert – ein Anlass, der sich in den renaturierten Gewässern von Emscher und Lippe besonders gut beobachten lässt. Dank umfassender Revitalisierungsprojekte hat sich die Wasserqualität dieser Flüsse erheblich verbessert. Dies ermöglichte es den Wasserwirtschaftsverbänden Emschergenossenschaft und Lippeverband (EGLV), eine bemerkenswerte Art in den heimischen Flüssen […]

von | 22.05.24

Der Edelkrebs ist ein Beispiel für viele heimische Arten, die durch künstliche Gewässerbelastungen und invasive Arten aus ihren natürlichen Lebensräumen verdrängt wurden.
Quelle: EGLV

22. Mai 2024 ǀ Am 22. Mai wird der Tag der Artenvielfalt gefeiert – ein Anlass, der sich in den renaturierten Gewässern von Emscher und Lippe besonders gut beobachten lässt. Dank umfassender Revitalisierungsprojekte hat sich die Wasserqualität dieser Flüsse erheblich verbessert. Dies ermöglichte es den Wasserwirtschaftsverbänden Emschergenossenschaft und Lippeverband (EGLV), eine bemerkenswerte Art in den heimischen Flüssen und Bächen wieder anzusiedeln: den in Deutschland vom Aussterben bedrohten Edelkrebs (Astacus astacus), der nun wieder in der Region heimisch ist.

Gemeinsam mit dem Edelkrebsprojekt NRW haben die Emschergenossenschaft und der Lippeverband (EGLV) im vergangenen Herbst etwa 300 junge Edelkrebsen in die Nebenflüsse von Emscher und Lippe ausgesetzt. Die verbesserte Lebensraumqualität der ehemals stark verschmutzten Gewässer motiviert die Wasserwirtschaftsverbände dazu, auch Arten zu unterstützen, deren selbstständige Rückkehr zu schwierig ist. Technische Eingriffe in die Gewässer, stoffliche Belastungen und die Ausbreitung invasiver Arten hatten die Edelkrebsbestände im Emscher- und Lippe-Gebiet stark reduziert.

Erfolgreiche Wiederansiedlung und Schutzmaßnahmen für den Edelkrebs

Der Edelkrebs ist ein Beispiel für viele heimische Arten, die durch künstliche Gewässerbelastungen und invasive Arten aus ihren natürlichen Lebensräumen verdrängt wurden. Um den Schutz und die Wiederansiedlung des Edelkrebses langfristig erfolgreich zu gestalten, ist es wichtig, dass Anwohner*innen und Haustiere die nötige Ruhe bewahren und die Lebensräume nicht gezielt aufsuchen. Daher geben EGLV die genauen Aussetzstellen nicht bekannt, um „Edelkrebs-Tourismus“ zu vermeiden.

Im Emscher-Gebiet hat insbesondere das Generationenprojekt Emscher-Umbau, in das die Emschergenossenschaft über rund 30 Jahre mehr als fünf Milliarden Euro investierte, die Biodiversität erheblich gesteigert. Seit Ende 2021 ist die gesamte Emscher – nach mehr als 170 Jahren – vollständig vom Abwasser befreit, und viele Gewässerabschnitte am Hauptfluss sowie an den Nebenläufen sind erfolgreich renaturiert worden. Diese Maßnahmen schaffen beste Voraussetzungen für die Erholung der Artenvielfalt. Auch an der Lippe zeigen die Renaturierungsmaßnahmen Wirkung: Mit leicht geschwungenen, klaren Bachläufen und naturnahen Uferstrukturen aus Totholz, Wurzeln und Steinen haben Tiere durch die ökologische Verbesserung der Gewässerläufe und Auenlandschaften wieder die Möglichkeit, sich anzusiedeln und zu verbreiten.

Rückkehr vielfältiger Arten in renaturierte Gewässer

Neben den Edelkrebsen haben auch andere Arten wie die Wasserseelchen und die gebänderte Prachtlibelle wieder ihren Lebensraum an Emscher und Lippe gefunden – beide gelten als zuverlässige Indikatoren für eine gute Gewässerqualität. In den Nebenflüssen der beiden Hauptgewässer sind zudem Muscheln und Strudelwürmer anzutreffen. Auch die Fischbestände erholen sich: Der Dreistachlige und der Neunstachlige Stichling, die Groppe, der Blaubandbärbling, die Marmorgrundel und die Schwarzmundgrundel sind nun wieder in den Flüssen der Wasserwirtschaftsverbände zu finden. Darüber hinaus hat sich im Einzugsgebiet der Emscher seit einiger Zeit auch der Biber angesiedelt. Bereits zuvor wurden im Emscher-Gebiet der Eisvogel und die Gebirgsstelze gesichtet.

Bürgerbeteiligung bei der Beobachtung und Meldung von Arten

Wer mit offenen Augen durch die Natur läuft, kann viele dieser und auch andere Tiere beobachten und diese nun auch melden. Mit dem Smartphone können Entdeckungen mittels der WebApp „Naturgucker“ festgehalten und gleichzeitig den Forschenden vom Naturschutzbund Nordrhein-Westfalen (NABU NRW) sowie von EGLV zur Verfügung gestellt werden. So können Bürger*innen die Forschenden dabei unterstützen, zusätzliche Informationen über die Verbreitung einzelner Arten zu sammeln. Die WebApp Naturgucker ist kostenlos. Sie ist im Netz unter NABU-naturgucker.de/eglv zu finden.

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