Wie u.a. die FAZ berichtet, sorgte eine außergewöhnliche Kunstinstallation am Zürichsee für Aufsehen: Am Ufer des Sees in Zürich lag drei Tage ein 16 Meter langer Pottwal, der auf den ersten Blick für ein echtes Tier gehalten werden könnte. Doch es handelte sich um eine Kunstaktion, die im Rahmen des Zürcher Theater Spektakels inszeniert wurde, um Besucher und Anwohner auf Umweltprobleme aufmerksam zu machen.
Schwerpunkt des Festivals liegt auf ökologischen Fragen
Das Festival, das zeitgenössische Formen der darstellenden Künste präsentierte, setzte einen Schwerpunkt auf ökologische Fragen. Obwohl der täuschend echt wirkende Walkadaver nur drei Tage vor Ort war, sorgte er für heftige Reaktionen, da er mit der Zeit einen immer stärkeren Fischgeruch verströmte. Neben dem Wal hatten Männer in weißen Schutzanzügen ein provisorisches Labor errichtet und spritzten das Modell regelmäßig mit Wasser ab. Bei der Entfernung eines Zahns lief sogar rote Farbe aus dem Mund des Kunstwals, was die Illusion eines echten gestrandeten Tiers perfekt machte.
Ein magisches Ereignis, das erschüttert und fasziniert
Am Vormittag sorgte die Installation für Verwirrung unter den Schaulustigen, die zunächst unsicher waren, ob es sich um ein echtes Ereignis handelte. Erst am Nachmittag erklärte der Meeresschutzverein Kyma auf Instagram, dass es sich um eine Inszenierung handelte, die vom belgischen Künstlerkollektiv Captain Boomer geschaffen worden war. Dieses Kollektiv hatte ähnliche Aktionen bereits in Städten wie Paris, London und Madrid durchgeführt.
Auf ihrer Website beschrieb die Künstlergruppe die Strandung eines Wals als ein magisches Ereignis, das Dörfer erschütterte und gleichzeitig faszinierte. Die Installation sollte als Metapher für die Störung unseres Ökosystems dienen, indem sie das Gefühl einer gestörten Verbindung zur Natur verstärkte. Laut dem künstlerischen Leiter des Festivals, Matthias von Hartz, sollte das absurde und emotional aufwühlende Bild eines gestrandeten Wals das Bewusstsein für Umweltzerstörung, Artensterben und die Gefährdung natürlicher Lebensräume schärfen.