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NRW startet Initiative zur Nutzung von Abwasserwärme

NRW setzt auf Abwasserwärme: Mit einer neuen Initiative will das Land bis 2045 den Wärmebedarf von 200.000 Haushalten aus Abwasser decken. Ministerin Mona Neubaur bringt dafür Partner aus Energie- und Wasserwirtschaft zusammen, um die klimafreundliche Wärmequelle zu erschließen.

von | 25.10.24

Die Partner der Initiative Abwasserwärme NRW
Quelle: NRW.Energy4climate

Täglich fließen beim Duschen, Spülen, Kochen und Waschen große Mengen Abwasser in die Kanalisation, die das ganze Jahr über konstante Temperaturen aufweisen und sich daher als zuverlässige Wärmequelle eignen. Mit einer neuen Initiative von NRW.Energy4Climate will das Land NRW diese bisher kaum genutzte Ressource stärker in die Wärmewende einbinden. Zum Start der Initiative unterzeichneten Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur und Vertreter*innen aus Energieversorgung, Wasserwirtschaft, Kanalnetzbetrieben und Wohnungswirtschaft eine Grundsatzerklärung.

Abwasserwärme als Schlüssel zur klimaneutralen Wärmeversorgung in NRW

Ministerin Neubaur betonte: „Ziel unserer Initiative ist es, die beteiligten Akteurinnen und Akteure zusammenzubringen, Hindernisse aus dem Weg zu räumen und konkrete Projekte anzuschieben. Wir sind sicher: Die Wärme aus Abwasser wird zu einem wichtigen Baustein für eine künftig klimaneutrale Wärmeversorgung in NRW werden. Bis 2030 wollen wir bereits mindestens eine Terawattstunde Wärme pro Jahr aus Abwasser gewinnen. Bis 2045 sollen es vier sein. Das entspricht dem Wärmebedarf von rund 200.000 Haushalten. Um das zu schaffen, gilt es, mehrere hundert Projekte anzuschieben. Mit unserer neuen Initiative packen wir das jetzt an.”

Auch Christian Mildenberger, Geschäftsführer von NRW.Energy4Climate, sieht in der Initiative einen entscheidenden Schritt und erklärt: „Mit der Initiative Abwasserwärme NRW bringen wir Expertinnen und Experten aus diesem Bereich an einen Tisch. In zwei Arbeitsgruppen zum Thema Abwasserwärme aus dem Kanal und Abwasserwärme aus der Kläranlage erarbeiten wir konkrete Lösungsmöglichkeiten. Ziel ist es, schnell in die Umsetzung von Projekten zu kommen, um das Tempo bei der Wärmewende weiter zu steigern.”

Erforderliche Projekte für den Ausbau der Abwasserwärme bis 2045

Die im Abwasser gespeicherte Restwärme lässt sich durch Wärmetauscher und Wärmepumpen klimafreundlich nutzen – sowohl für Heizungen im Winter als auch zur Kühlung im Sommer. Gerade in dicht besiedelten Regionen, wo viel Abwasser und hoher Wärmebedarf zusammenkommen, bietet diese Energiequelle großes Potenzial. Üblicherweise wird die Abwärme aus Abwasserkanälen oder dem Ablauf von Kläranlagen gewonnen, wofür bereits erprobte technische Lösungen verfügbar sind, die eine vergleichsweise einfache Nutzung ermöglichen. Dennoch ist die Nutzung bislang kaum verbreitet.

Um die Abwasserwärme bis 2045 flächendeckend auszubauen, schätzt NRW, dass es je nach Projektgröße etwa 100 Vorhaben aus Kläranlagen und rund 700 Projekte in Kanalnetzen braucht.

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