Filter by Themen
Filter by Kategorien
Filter by Veranstaltungsschlagworte
FS Logoi

Niederländische Wasserversorger fordern PFAS-Grenzwerte für den Rhein in Deutschland

Die im Verband RIWA-Rijn zusammengeschlossenen Wasserversorger produzieren Trinkwasser aus dem Wasser des Rheins. In einem Brief an Bundesumweltministerin Steffi Lemke fordern sie die Einführung von PFAS-Grenzwerten in Deutschland.

von | 04.09.24

Wasserwerksdünen bei Amsterdam
Riwa-Rijn

Die im Verband RIWA-Rijn zusammengeschlossenen Wasserversorger produzieren Trinkwasser aus dem Wasser des Rheins. In einem Brief an Bundesumweltministerin Steffi Lemke fordern sie die Einführung von PFAS-Grenzwerten in Deutschland.

Der Verband erwartet einen Anstieg des Wasserbedarfs für niederländische Bürger und Industrieunternehmen. Jede Verschmutzung, die stromaufwärts in Deutschland oder in der Schweiz in den Fluss eingetragen wird, muss in den Anlagen der RIWA Rijn-Unternehmen aufwändig wieder entfernt werden. Im Zusammenhang mit PFAS wirft der Verband der Bundesregierung einen Verstoß gegen nationale und europäische Vereinbarungen zur Wasserqualität vor.

PFAS-Grenzwerte für Trinkwasser um das 3- bis 4-fache überschritten

Aus dem Jahresbericht von RIWA-Rijn für das Jahr 2023, der am 3. September 2024 veröffentlicht wurde, geht hervor, dass die PFAS-Konzentrationen im Rhein (Summe von 23 PFAS-Verbindungen) im letzten Jahr den vom RIVM empfohlenen Trinkwasserrichtwert um das 3- bis 4-fache überschritten haben. Deutschland hatte im Jahr 2023 zusammen mit den Niederlanden, Dänemark, Norwegen und Schweden ein umfassendes EU-weites PFAS-Verbot initiiert, tut aber nach Ansicht von RIWA-Rijn-Direktor Gerard Stroomberg zu wenig, um jetzt schon Einleitungen aus der Industrie in den Rhein zu verhindern.

„Die deutsche Regierung ist der Ansicht, dass PFAS-Verbindungen so schädlich sind, dass sie europaweit verboten werden sollten. Wir fordern die Ministerin auf, schon jetzt Grenzwerte für die Einleitung von PFAS-Verbindungen in den Rhein festzulegen, bis das PFAS-Verbot in Kraft tritt. Unsere Trinkwasserquelle für 5 Millionen Menschen in den Niederlanden verdient den höchstmöglichen Schutzniveau“, sagt Stroomberg.

Orientierungswerte für PFAS sind rechtlich nicht durchsetzbar

Außer für den Einzelstoff PFOS (Perfluoroctansulfonsäure) gibt es aktuell keine verbindlichen Emissionsgrenzwerte für PFAS in Deutschland, nur so genannte Orientierungswerte. In Nordrhein-Westfalen wird beispielsweise ein Orientierungswert für die Summe aus 14-PFAS-Verbindungen verwendet, die rechtlich nicht durchsetzbar seien, so RIWA-Rijn. Selbst die Überschreitung dieser Orientierungswerte um den Faktor 10 habe keine rechtlichen Konsequenzen.

Nicht auf BVT-Merkblätter warten

Es gibt noch keine Emissionsgrenzwerte für PFAS in Deutschland, weil es noch keine besten verfügbaren Techniken (BVT) für die Behandlung von PFAS-haltigen Industrieabwässern gibt. Diese „besten“ Techniken sollen in Zusammenarbeit mit der Industrie im europäischen Rahmen ermittelt werden und erst dann kann die Bundesregierung Emissionsgrenzwerte festlegen. RIWA-RIjn hält das für den falschen Weg. Aus Sicht des Verbandes werden gesetzlich durchsetzbare Grenzwerte, möglicherweise mit einer Umsetzungsfrist, die Industrie dazu veranlassen, schneller bessere Reinigungstechniken oder möglicherweise Alternativen zu PFAS-Verbindungen zu entwickeln.

 

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

Jetzt Newsletter abonnieren

Stoff für Ihr Wissen, jede Woche in Ihrem Postfach.

Hier anmelden

EnergieTag der DWA am 3. Dezember in Frankfurt
EnergieTag der DWA am 3. Dezember in Frankfurt

Am 3. Dezember 2025 findet in Kelsterbach (bei Frankfurt a. M.) der EnergieTag statt. Die Tagung der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) zeigt, wie Kläranlagen aktiv zur Energiewende beitragen können.

mehr lesen
Klimawandel in der Schweiz laut Forschern besonders ausgeprägt
Klimawandel in der Schweiz laut Forschern besonders ausgeprägt

Die Schweiz erlebt den Klimawandel stärker als viele andere Regionen der Welt. Zu diesem Ergebnis kommen die am 4. November 2025 vorgestellten neuen Klimaszenarien von MeteoSchweiz und der Eidgenössischen Technische Hochschule Zürich (ETH Zürich), die im Beisein von Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider präsentiert wurden.

mehr lesen
REGIONALE 2025: Zukunftsstrategie für Ressource Wasser
REGIONALE 2025: Zukunftsstrategie für Ressource Wasser

Das Bergische RheinLand positioniert sich als Vorreiterregion im nachhaltigen Umgang mit heimischen Ressourcen. Der Fachkongress „Alles Ressource! Ressourcenlandschaft im Bergischen RheinLand“, der am 28. Oktober in Lindlar stattfand, rückte auch das Thema Wasser in den Fokus.

mehr lesen
And the winners are…
And the winners are…

Die Gewinner des diesjährigen Earthshot Prize sind „re.green“, „The City of Bogotá“, „The High Seas Treaty“, „Lagos Fashion Week“ und „Friendship“. Am 5. November wurden die Gewinner in Rio de Janeiro, Brasilien, verkündet.

mehr lesen

Passende Firmen zum Thema:

EVERS GmbH & Co KG

Themen: Wasseraufbereitung | Abwasserbehandlung

Filtermaterialien, WASSERTECHNIK und ANTHRAZITVEREDELUNG, Hersteller von Anthrazit-Filtermaterial (EVERZIT® N) für die Wasseraufbereitung Filtration |

Sie möchten die gwf Wasser + Abwasser testen

Bestellen Sie Ihr kostenloses Probeheft

Überzeugen Sie sich selbst: Gerne senden wir Ihnen die gwf Wasser + Abwasser kostenlos und unverbindlich zur Probe!

Finance Illustration 03