21.Februar 2023। Um Synergieeffekte bei der Abwasseraufbereitung zu nutzen, planen die Städte Ingelfingen und Künzelsau sowie die Gemeinde Kupferzell, im Nordosten Baden-Württembergs eine gemeinsame Großkläranlage zu errichten. Den Auftrag für die Projektsteuerung, die Realisierung und sonstige spezifische Leistungen erhielt die Swco GmbH.
Machbarkeitsstudie empfiehlt Zusammenschluss von Kläranlagen
Die Städte Ingelfingen und Künzelsau sowie die Gemeinde Kupferzell betreiben derzeit neun Kläranlagen mit zusammen rund 43.000 Einwohnern. Eine Machbarkeitsstudie aus dem Jahr 2018 hat die strukturellen Entwicklungsmöglichkeiten der Region geprüft und empfiehlt einen Zusammenschluss der Kläranlagen. Die gemeinsame Großkläranlage Hohenlohe-Kochertal soll “auf der grünen Wiese” errichtet werden. Als Vorzugsfläche wurde ein Standort zwischen Künzelsau und Ingelfingen ermittelt, der zwischen dem Fluss Kocher und dem EVS-Kanal liegt.
Das Abwasser soll in der neuen Großkläranlage zunächst mechanisch vorgereinigt und anschließend in einer biologischen Stufe im Belebungsverfahren mit Nachklärung biologisch-chemisch gereinigt werden. Die biologische Stufe soll zweistraßig ausgeführt werden, wofür eine anaerobe Schlammstabilisierung mit einer Faulung vorgesehen ist. Die Großkläranlage Hohenlohe-Kochertal soll zudem mit einer Anlage zur Entnahme von Spurenstoffen ausgestattet werden.
Leuchtturmprojekt in Baden-Württemberg
„Die Großkläranlage ist für uns wegweisend und ein wichtiger Baustein für eine nachhaltige Stadt“, so Bürgermeister Stefan Neumann, Vorsitzender des Abwasserzweckverbandes Hohenlohe-Kochertal. „Energetisch und ökologisch auf dem Stand der Technik, sorgt der interkommunale Verbund für die nötige finanzielle und personelle Stabilität.”
„Das ist ein Leuchtturmprojekt in Baden-Württemberg, da der Neubau von Großkläranlagen aktuell Seltenheitswert hat. Hier entsteht in den nächsten Jahren eine hochmoderne Anlage, die mit aktuellster Technik ausgerüstet ist. Durch den Zusammenschluss können zukünftig Synergieeffekte bei der Abwasseraufbereitung genutzt werden. Wir freuen uns sehr, das komplexe Projekt mit unserer Expertise in der Projektsteuerung und im Bereich der Wasser- und Abwasserwirtschaft zu unterstützen“, erklärt Maik Wolf, Ressortleiter Bau- & Projektmanagement bei Sweco.