Hamburg Wasser erhält für seine Anteile in Höhe von 7,29 % rund 8,4 Mio. Euro. Nach eingehender Prüfung hatte Hamburg Wasser festgestellt, dass eine Fortführung der Beteiligung keinen strategischen Mehrwert liefert, da Hamburg aus technischen Gründen kein Wasser der Harzwasserwerke abnehmen kann. Die Entscheidung ist vorbehaltlich der Zustimmung zu dem Verkauf der Anteile sowie dem Verzicht auf das Vorkaufrecht durch das Land Niedersachsen. Eine Entscheidung des niedersächsischen Landeskabinetts wird voraussichtlich noch im Oktober erfolgen.
Zusammenschluss beider Netze nur unter hohen finanziellen Belastungen machbar
Da die Leitungssysteme beider Unternehmen gut 100 km auseinanderliegen, wäre ein Zusammenschluss beider Netze nur unter hohen finanziellen Belastungen machbar. „Die Beteiligung an den Harzwasserwerken hat zwar zu unserem Geschäftsergebnis beigetragen, aber auch Managementaufwand erzeugt und betrieblich keinen Mehrwert gebracht. Daher haben wir uns dazu entschieden, einen geeigneten Käufer zu suchen, der die Harzwasserwerke im Sinne der öffentlichen Wasserversorgung in Niedersachsen weiterentwickelt“, begründet Ingo Hannemann, Geschäftsführer von Hamburg Wasser den Verkauf.
Mit dem Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverband (OOWV) wurde ein solcher Partner gefunden, da beide Unternehmen die größten Wasserversorger in Niedersachsen sind und bereits eng kooperieren. Die Harzwasserwerke versorgen etwa 70 Kommunen und Wasserversorger zwischen Göttingen, Wolfsburg und Bremen mit Wasser. Ab November sollen Wassermengen aus dem Wasserwerk der Harzwasserwerke in Ristedt in das OOWV-Netz eingespeist werden, um den gestiegenen Bedarf im OOWV-Gebiet zu decken.
Die Harzwasserwerke profitieren von einer künftig schlankeren Gesellschafterstruktur, da der OOWV zusätzlich auch weitere Anteile in Höhe von 7 % von der enercity AG aus Hannover erwirbt.