Mit rund sieben Millionen Euro bezuschusst das Land den Umbau des Verbandsklärwerks in Albbruck im Landkreis Waldshut-Tiengen. Umweltministerin Thekla Walker hat dazu am 11. Juni dem Abwasserzweckverband Vorderes Albtal den Förderbescheid übergeben. „Mit dem Umbau der Kläranlage erhalten Albbruck und die anliegenden Gemeinden eine effiziente Abwasserreinigung, die sich mit dem Einbau der vierten Reinigungsstufe auf dem neuesten technischen Stand befinden wird. Spurenstoffe wie bestimmte Arznei- oder Pflegemittel lassen sich dann aus dem Abwasser herausfiltern und können nicht mehr in die Umwelt gelangen“, stellte die Ministerin heraus. Das komme der Wasserqualität im Rhein zugute und schütze das Ökosystem.
Strom- und Wärmegewinnung aus Abwasser
Der Abwasserzweckverband Vorderes Albtal setzt mit dem Umbau der Kläranlage Albbruck zwei wichtige Maßnahmen um. So verbessert die Umstellung von einer aeroben auf eine anaerobe Schlammstabilisierung die Energiebilanz der Kläranlage deutlich. Durch die anaerobe Stabilisierung wird im Rahmen der Abwasserreinigung ein energiereiches Faulgas erzeugt, das in Zukunft in einer angeschlossenen Kraft-Wärme-Kopplungsanlage weiter verwertet werden kann. „Damit versorgt sich die Kläranlage selbst mit Energie. Das ist aus wirtschaftlichen und auch aus ökologischen Gründen mehr als sinnvoll“, betonte Walker.
Baden-Württemberg weiter Spitzenreiter
Zudem erweitert der Abwasserzweckverband die Kläranlage um die vierte Reinigungsstufe und eliminiert damit mit Hilfe von Pulveraktivkohle die im Abwasser vorkommenden Spurenstoffe. „Um diese Stoffe herauszufiltern, reichen die bisher üblichen Verfahren zur Abwasserbehandlung nicht aus. Unter dem Gesichtspunkt der Vorsorge haben wir es uns im Land zur Aufgabe gemacht, Kläranlagen in bestimmten Fällen mit der vierten Reinigungsstufe auszustatten. Das fördern wir auch mit zusätzlichen Mitteln“, ergänzte die Umweltministerin. Baden-Württemberg sei hier bundesweit aber auch international Spitzenreiter.