Lagezentrum in Essen: Rundum-Schutz vor Cyberangriffen auf die Wasserversorgung
In Essen wurde das erste bundesweite Lagezentrum für Cybersicherheit in der Wasserwirtschaft eröffnet. Es überwacht rund um die Uhr die IT-Infrastruktur von Wasserbetrieben, um Angriffe zu verhindern und die Versorgungssicherheit zu gewährleisten.
Cybersicherheit – ein Thema mit wachsender Bedeutung, denn Cyberangriffe nehmen in Deutschland zu. Im neuen Zentrum für Cybersicherheit wird nun rund um die Uhr die Computer-Infrastruktur von Wasserbetrieben aus ganz Deutschland überwacht. Denn bevor frisches Trinkwasser aus dem Hahn kommt, muss es einen riesigen Apparat durchlaufen. Der kann auch für Attacken von außerhalb attraktiv sein. Im Südviertel in Essen gibt es deswegen jetzt ein neues Lagezentrum. Es ist das Erste in ganz Deutschland. NRW-Umweltminister Oliver Krischer hat das sogenannte “CyberSec@Wasser” am 23. September offiziell eröffnet.
Cybersicherheit rund um die Uhr
Kritische Infrastrukturen, wie in der Wasserwirtschaft, sind eigentlich besonders geschützt. Trotzdem könnten im schlimmsten Fall Hacker tausende Haushalte von der Wasserversorgung abschneiden. Damit das nicht passiert, sollen nun in Essen Wasserzulieferer rund um die Uhr vor Computer-Angriffen geschützt werden. Außerdem sollen mögliche Bedrohungen schnell analysiert und Sicherheitslösungen angeboten werden.
Versorgungssicherheit hat Priorität
NRW-Umweltminister Oliver Krischer betonte, dass die Sicherheit der Wasserversorgung oberste Priorität habe.
„Die Sicherheit unserer Wasserversorgung hat oberste Priorität. Dabei bietet die Digitalisierung enorme Potenziale – zum Beispiel bei der Qualitätssicherung und der Datenerhebung und -analyse zur automatisierten Prozesssteuerung. Gleichzeitig dürfen dadurch aber keine verwundbaren Angriffspunkte für Cyberattacken entstehen. Das neue Lagezentrum bietet passgenaue Angebote, um die Chancen der Digitalisierung sicher nutzen zu können und gleichzeitig ein hohes Sicherheitsniveau gegenüber Cyberangriffen zu gewährleisten“, sagt Umweltminister Krischer.
Das Lagezentrum gehört zwar zum Kompetenzzentrum Digitale Wasserwirtschaft (KDW), das zu zwei Dritteln vom Land finanziert wird, soll sich aber künftig selbst finanzieren. Die Einrichtungskosten in Höhe von 1,9 Mio. € übernahm das Land.
Start nach Pilotphase
Schon 2023 hat der NRW-Landtag die Einrichtung dieses Lagezentrums beschlossen. Neun Monate lang wurden dafür spezielle Prozesse und Analyse-Strategien entwickelt. Vor der Eröffnung wurde der Betrieb des Zentrums im Südviertel in einer Pilotphase getestet. Die Entwicklung des Lagezentrums geht auf einen Beschluss des NRW-Landtags zurück. Cyberangriffe werden demnach immer häufiger und die Wasserversorgung sei besonders gefährdet. Mit dem Lagezentrum für Cybersicherheit will das Land die Wasserversorgung in NRW und ganz Deutschland sichern und bestmöglich schützen.