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Klimawandel fordert zukunftsfähige Stadtplanung

Extremwetter durch Klimawandel stellt Städte vor große Herausforderungen: Hitze, Starkregen und urbane Sturzfluten gefährden Menschen und Infrastrukturen. Zukunftsfähige Lösungen wie dezentrales Regenwassermanagement und blaue-grüne Infrastrukturen sind gefragt, um Städte klimaresilient und lebenswerter zu machen.

von | 17.01.25

Wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) berichtet, sind die vergangenen zehn Jahre in Deutschland 2,3 Grad wärmer als zu Beginn der Messungen 1881.
Quelle: Pixabay/geralt

Der Klimawandel stellt eine zentrale Herausforderung für Siedlungswasserwirtschaft, Stadtplanung und kommunale Entscheidungsträger dar. Die zunehmenden Extremwetterereignisse wie lange Hitzeperioden und Starkregen verdeutlichen die Dringlichkeit, zukunftsorientierte Konzepte für urbane Wasserinfrastrukturen zu entwickeln. Das Leitthema des 37. Oldenburger Rohrleitungsforums am 6. und 7. Februar 2025, „Städte der Zukunft – Transformation unterirdischer Infrastruktur“, widmet sich dieser Problematik. Ziel ist es, Lösungen zu finden, die negative Auswirkungen der klimatischen Veränderungen minimieren.

Steigende Temperaturen und die Folgen für Niederschläge

Wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) berichtet, sind die vergangenen zehn Jahre in Deutschland 2,3 Grad wärmer als zu Beginn der Messungen 1881. Auch 2024 wird eine Rekordtemperatur erwartet. Diese Entwicklung hat weitreichende Folgen: Wärmere Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen, was zwar die Häufigkeit von Niederschlägen reduziert, deren Intensität jedoch stark ansteigen lässt. Starkregenereignisse führen dadurch oft zu großen Wasserströmen, die zentrale Kanalisationssysteme überfordern und urbane Sturzfluten verursachen.

„Im Wesentlichen geht es darum, alle relevanten urbanhydrologischen Aspekte in die Stadtentwicklung mit einzubeziehen und interdisziplinäre Initiativen zu entwickeln, die Siedlungswasserwirtschaft sowie Stadt- und Raumplanung verbinden. Ziel ist es, Regenwasser naturnah zu bewirtschaften, versiegelte Flächen zu entsiegeln und weitestgehend von leitungsgebundenen Infrastrukturen abzukoppeln“, erklärt Mike Böge M. Eng., Geschäftsführer des Instituts für Rohrleitungsbau an der Fachhochschule Oldenburg e.V.

Blau-grüne Infrastrukturen als Lösung

Blau-grüne Infrastrukturen, bei denen hydrologische Funktionen eng mit urbanen Natur- und Landschaftselementen verknüpft werden, bieten vielversprechende Ansätze.

„Blaue Elemente (Wasser) und grüne Elemente (Vegetation, Parks und Plätze) tragen sowohl zum Schutz vor Überschwemmungen als auch zur Minderung urbaner Hitzeinseln bei“, betont Böge.

Grüne Infrastrukturen wie Bäume, Gründächer und begrünte Fassaden fördern die Versickerung und Verdunstung von Oberflächenwasser und reduzieren den Abfluss signifikant. Darüber hinaus können modulare Blockrigolensysteme Oberflächenwasser vor Ort speichern, versickern oder kontrolliert in die Kanalisation einleiten. Intelligente Abflusssteuerung, beispielsweise durch Sensor- oder Radardaten, gewinnt ebenfalls zunehmend an Bedeutung.

 

Nachhaltiges Wassermanagement fürzukunftssichere Städte

Quelle: Bundesumweltamt

Ein modernes Regenwassermanagement betrachtet Niederschläge als wertvolle Ressource.

„Viele städteplanerische Ansätze fokussieren sich auf die Implementierung blau-grüner Infrastrukturen“, führt Böge aus. „Diese helfen nicht nur, Menschen vor übermäßigen Wassermassen zu schützen, sondern bewahren auch das lebensnotwendige Grundwasser und unterstützen den natürlichen Wasserkreislauf.“

Das Oldenburger Rohrleitungsforum bietet eine Plattform, um diese Ansätze zu diskutieren und innovative Impulse für klimaresiliente Städte zu setzen.

 

 

 

Darüber hinaus versteht ein modernes Regenwassermanagement Niederschläge heute als eine kostbare Ressource, die vor Ort aufgefangen und im Sinne des Konzeptes einer Schwammstadt gespeichert werden.

„Die Errichtung eines Stauraumkanals, der Einbau von Baumrigolen und die Nutzung von smarten Technologien zur Regenwasserüberwachung sind vor diesem Hintergrund nur ein paar Beispiele, wie Städte ihre unterirdische Infrastruktur modernisieren und an die Klimafolgen anpassen können, um auch morgen noch attraktive Lebensräume darzustellen. Im Kontext des Oldenburger Rohrleitungsforums möchten wir über Lösungen für mehr Klimaresilienz diskutieren und wichtige Impulse geben“, betont Böge.

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