Die japanische Regierung verkündet diese Woche, dass das Wasser aus dem Atomkraftwerk Fukushima Daiichi ins Meer eingeleitet wird. Umweltschützer sprechen sich klar gegen diese Pläne aus. Regierungschef Yoshihide Suga gab am 13.04.2021 die Entscheidung bekannt.
Seit Jahren wurde darüber debattiert was mit dem Wasser, welches unter anderem zur Kühlung der Atomanlage nach der Katastrophe 2011 verwendet worden war, geschehen sollte. Nach japanischen Angaben wird das Wasser einem Filterungsprozess unterzogen, um die radioaktiven Isotope zu entfernen. Das, in hohen Dosen schädliche, Isotop Tritium bleibt dabei jedoch zurück. Über Jahre hinweg soll das kontaminierte Wasser in verdünnter Form ins Meer eingeleitet werden.
Nicht ausreichend Lagerplatz für das kontaminierte Wasser
Anlagenbetreiber Tepco hatte verschiedene Optionen zur Lagerung bzw. Aufbereitung des Wassers erarbeitet. Die bisherige Lösung, die Lagerung des kontaminierten Wassers in Behältern auf dem Gelände, wird nach Unternehmensangaben bald nicht mehr möglich sein, da die Kapazitätsgrenzen erreicht werden. Vaporisierung und Einleitung ins Meer erwiesen sich nach der Unternehmensstudie als die vorteilhaftesten Optionen. Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) billigt den Vorschlag zum Ablassen des aufbereiteten Wassers ins Meer.
Umweltschützer und japanische Fischereiverbände lehnen diese Lösung jedoch ab. Die Sorge ist groß vor einer Schädigung der Meeresökologie. Das südkoreanische Außenministerium erklärte, dass das Einleiten des kontaminierten Wassers eine Gefahr für die Unterwasserwelt darstelle. Die langfristigen Auswirkungen des Tritiums im Wasser auf das Leben im Meer sind noch nicht geklärt. Die Bürgerkommission für Nukleare Energie mit Sitz in Tokio erklärte, dass Tritium als radioaktives Material nicht in die Umwelt gebracht werden sollte.
Im Video erklärt Tepco, wie die Aufbereitung des kontaminierten Wassers abläuft.