Herr Prof. Treskatis, in den 80er Jahren haben Sie Geologie an der RWTH Aachen studiert. Hatten Sie damals schon die Tätigkeit im Bereich Wasserversorgung anvisiert?
Christoph Treskatis: Den Ausschlag für das Fach Geologie gab zunächst die Tatsache, dass ich immer schon gerne in der Natur unterwegs war und mich unter anderem für Steine interessiert habe. Dass es dann in Richtung Hydrogeologie ging, verdanke ich Prof. Robert Langguth, auf den ich im Hauptstudium traf. Er führte neben seiner Vorlesung auch praktische Übungen durch. Der zündende Funke entstand dann durch seine Feldpraktika bei verschiedenen Wasserwerken in Mönchengladbach und am nördlichen Rand des Ruhrgebiets in Westfalen. Auf Empfehlung von Prof. Langguth kam ich dann auch für drei Monate an das Institute of Soils and Water in R??? in Israel. Während dieser Zeit habe ich mich mit Bewässerungsbrunnen und dem Thema Versalzung beschäftigt. Ein weiteres Praktikum führte mich nach Maastricht in den Niederlanden zum „Reichsgeologischen Dienst“, wo ich an einer Tiefenspeicherbohrung teilnehmen konnte. Schließlich war spätestens nach meiner Diplomarbeit, die ich beim RWW in Mülheim und an einem Wasserwerk in Dorsten durchführte, klar, dass ich mich auch weiterhin mit Wasser beschäftigen wollte.
Das klingt ja schon nach einem abwechslungsreichen Studium. Wie ging es danach weiter?
Christoph Treskatis: Nach dem Studium bin ich sehr schnell, im Jahr 1987, zu Bieske und Partner gekommen, wo ich zunächst in die ingenieurtechnische Seite der Wassergewinnung eingeführt werden musste. In meiner ersten Zeit war ich an Brunnenbaumaßnahmen am Niederrhein, zwischen der Kölner Bucht und der holländischen Grenze, beteiligt. Als ich dann projekttechnisch auf meinen eigenen Füßen stand, konnte ich meine Tätigkeiten in Richtung Rhein-Main und Süddeutschland ausdehnen, wo ich ja auch herkomme.
Was waren denn ihre spektakulärsten Projekte dort?
Christoph Treskatis: Im Rhein-Main-Gebiet gibt es große Wasserwerke, die von geologisch bedingten Salzwasseraufstiegen betroffen sind. Diese sind, wie Untersuchungen gezeigt haben, durch damals zu tief abgeteufte Bohrungen ausgelöst worden. Auf der Suche nach Lösungen kamen wir schnell zu der Erkenntnis, dass nur Löcher zumachen oder weniger Wasser fördern wenig hilft. Stattdessen wurde daraus ein großes Projekt, in dem wir die einzelnen Brunnen durch Messungen und begleitende Untersuchungen wieder fit gemacht haben. Die Untersuchungen halfen, die maximalen Fördermengen so einzustellen, dass die geforderten Grenzwerte (für den Salzgehalt?) eingehalten wurden.
In einem noch laufenden Projekt in Zürich geht es um die Installation neuer Uferfiltratbrunnen, mit dem das dortige Grundwasserwerk bis 2030 derart aufgerüstet wird, dass es die existierenden Seewasserwerke komplett substituieren kann, um eine redundante Wasserversorgung zu erreichen. In allen diesen Gewinnungsanlagen sind viele Reparaturen und Sanierungsmaßnahmen notwendig. Ein weiteres Thema, nicht nur in Zürich, auch an anderen Orten, sind offene Versickerungsbecken, die verschlossen werden sollen, um Schadstoffeinträge aus der Umgebung, beispielsweise von Wasservögeln, zu verhindern. In Zürich werden demnächst in einem sehr großen Maßstab drei große Versickerungsbecken zu so genannten Sickerschlitzgräben umgewandelt. Für mich endete das Projekt Ende letzten Jahres mit Abschluss der Voruntersuchungen, deren Ergebnisse die Kollegen dort nun bei der Umsetzung verwenden können.
Und dann möchte ich auch die Quellen nicht vergessen, die mich unter anderem während meiner Promotion beschäftigt haben und mich später für einen Zeitraum von fast 10 Jahren regelmäßig nach Luxemburg geführt haben. In der Stadt Luxemburg und den umliegenden Gemeinden gibt es über 100 Quellen und ich habe im Laufe der Zeit sehr viele besichtigt und den Luxemburger Kollegen geholfen, Konzepte für ihre Sanierung zu erarbeiten und sie zukunftssicher zu machen…..
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