Dank der Initiative des schwedischen Sportfischerverbands Sportsfiskarna erhalten einige Weihnachtbäume ein neues Leben im eiskalten Wasser vor dem ehemalige Stockholmer Industriegebiet Hammarby Sjöstad. Von einem Schiff aus werden die Bäume, mit Steinen statt Christbaumkugeln versehen, ins Wasser geworfen, um als Lebensraum für die lokale Meeresfauna zu dienen.
In den vergangenen Jahren sei in dem Stadtteil viel gebaut worden, entsprechend sei auch der Bootsverkehr angestiegen, sagt die Projektleiterin von Sportsfiskarna, Malin Kjellin, der Nachrichtenagentur AFP. “ Die Vegetation, die für die Fische zum Laichen genutzt wurde, ist quasi verschwunden – und das ist eine gute Möglichkeit, sie auf natürliche Weise zu ersetzten.“ Und es funktioniert. Die Fische nehmen die Weihnachtsbäume als Habitat an, wodurch die Zunahme von Algen in der Ostsee verhindert wird. Mittlerweile hat die Initiative auch andere Regionen in Schweden erreicht.
Die Weihnachtsbäume sind dann sogenannte Risvase (schwedisch, auf Deutsch in etwa Reisigvasen). Eine Risvase ist eine größere Menge von Reisig oder Sträuchern, die auf verschiedene Arten zusammengebunden und in ein Gewässer abgesenkt wird, um den Fischen eine Struktur für die Fortpflanzung zu bieten. Sie dient außerdem als Schutz und als Aufwuchsumgebung für Fischbrut. Eine Risvase kann aus alten Weihnachtsbäumen, ausgedünntem Gehölz oder Ähnlichem bestehen. Das Pflanzenmaterial kann zum Beispiel zusammengebunden, in Beton eingegossen oder in einem Maschendrahtnetz befestigt und mit Gewichten versehen werden. Sie fördern beispielsweise das Laichen von Barschen und Zandern sowie das Aufwachsen der Brut der meisten Fischarten. Eine ausgelegte Reisigvase hat über mehrere Jahre positive Effekte und kann bei Bedarf aufgefüllt werden.