Bremen stellt die Weichen für eine zukunftssichere Wasserversorgung und Stadtentwässerung. Da bestehende Verträge 2029 auslaufen, nutzt der Senat die Gelegenheit zur Neuorganisation dieser wichtigen Bereiche. Ziel ist es, Kosten zu senken, die Versorgungssicherheit zu stärken und der Stadt mehr Einfluss zu ermöglichen.
Bürgermeister Andreas Bovenschulte betont, dass die bisherigen Betreiber – hanseWasser für Abwasser und swb für Trinkwasser – gute Arbeit leisten. Änderungen im operativen Geschäft sind nicht geplant. Allerdings könnte eine neue Unternehmensstruktur finanzielle Vorteile bringen, die sich positiv auf die Wasser- und Abwassergebühren auswirken.
Senatorin Kathrin Moosdorf unterstreicht die Bedeutung einer zuverlässigen Versorgung: „Die Sicherheit der Versorgung mit Trinkwasser sowie ein funktionierendes Stadtentwässerungssystem ist für alle Bremerinnen und Bremer von größter Bedeutung. Deren Interessen sowie die wirtschaftlichen und strategischen Interessen der Stadt Bremen sind bei der Neuordnung beider Bereiche maßgeblich. Es geht darum, dass wir die beste Lösung für die Stadtentwässerung und die Trinkwasserversorgung umsetzen und die Versorgungssicherheit ab 2029 weiterhin gewährleistet ist.“
Der Klimawandel stellt neue Herausforderungen, wie Wasserknappheit und Überschwemmungen, an die Stadt. Durch die geplante Neuorganisation könnte Bremen mehr Steuerungsmöglichkeiten erhalten, um langfristig die besten Lösungen umzusetzen.
Geplante Änderungen in der Stadtentwässerung
Ab 2029 soll die Stadt Bremen sämtliche Anteile an der hanseWasser GmbH übernehmen. Ein Gutachten empfiehlt dieses Modell als wirtschaftlich vorteilhaft, da Einsparungen in Millionenhöhe möglich wären – vorausgesetzt, bestimmte steuerliche Bedingungen werden erfüllt. Andernfalls könnte auch eine erneute Kooperation mit einem privaten Partner in Betracht gezogen werden. Die bewährte Betriebsstruktur der hanseWasser Bremen GmbH soll dabei erhalten bleiben.
Neuaufstellung der Trinkwasserversorgung
Der aktuelle Konzessionsvertrag für die Trinkwasserversorgung endet 2028. Bislang sind private Unternehmen Vertragspartner der Wasservorlieferanten. Künftig könnte Bremen selbst in die Wasserbezugsverträge eintreten, um mehr Einfluss auf die Wasserversorgung zu gewinnen. Die eigentliche Wasserversorgung der Haushalte soll weiterhin über eine Konzessionsvergabe geregelt werden.
Hintergrund in Bremen
Die Stadt prüft derzeit verschiedene Modelle für die künftige Organisation der Wasserversorgung und Stadtentwässerung. Eine umfassende Analyse von 22 Optionen hat wirtschaftliche und strategische Aspekte untersucht. Der Senat hat nun die bevorzugten Varianten ausgewählt und leitet die nächste Phase der Umsetzung ein. Die endgültige Neustrukturierung wird voraussichtlich bis 2029 abgeschlossen sein.
Quelle: Senatspressestelle Bremen