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Brandenburg stellt Niedrigwasserkonzept vor

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Thema:
Autor: Sina Ruhwedel

Das Umwelt- und Klimaschutzministerium Brandenburg hat seinen Maßnahmenplan zur Vorsorge von Niedrigwasser und zum Management von extremen Niedrigwasserereignissen vorgelegt. Das mit Beteiligung der Landkreise, kreisfreien Städte und den Gewässerunterhaltungsverbänden erarbeitete Konzept setzt auf ein nachhaltiges Wasserressourcenmanagement als ganzheitlichen Ansatz zum Umgang mit Niedrigwasser. Eine neue Internetplattform wird mit einem pegelspezifischen Warnsystem Niedrigwassersituationen in Brandenburg abbilden.

Zu wenig Niederschlag und zu trockene Sommer

Schwindende Abflüsse in Flüssen und sinkende Pegelstände an Seen und Grundwasser haben in drei aufeinanderfolgenden Trockensommern gezeigt, wie sensibel der Wasserhaushalt in Brandenburg ist. Die Niederschläge liegen hier mit durchschnittlich 568 Millimetern jährlich deutlich unter dem deutschlandweiten Mittelwert von 772 Millimetern (1990-2015). Die eiszeitlich entstandenen Landschaften Brandenburgs sind geprägt von durchlässigen Schwemmsanden und Geschiebemergel sowie Auen- und Moorböden der Niederungen, so dass Niederschlag schnell in tiefere Schichten versickert oder über das weitverzweigte künstliche Gewässernetz oberirdisch abfließt. Das führt dazu, dass die brandenburgische Landschaft sehr schnell auf Niederschlagsdefizite mit trockenfallenden Fließgewässern und sinkenden Pegelständen der oberen Grundwasserleiter reagiert. Spürbare Auswirkungen hat dies auf grundwasserabhängige Feuchtgebiete und Seen, die bei hohen Lufttemperaturen zudem durch hohe Verdunstungsraten betroffen sind.

Der im Niedrigwasserkonzept enthaltene Arbeitsplan richtet sich vorrangig an die Landesverwaltung. So wird das Umweltressort die für ein nachhaltiges flussgebietsbezogenes Niedrigwassermanagement erforderlichen Fachdaten für Behörden, Gewässernutzer, Flächenbewirtschafter und die Öffentlichkeit besser aufbereiten und leicht zugänglich machen sowie eine Plattform zum behördenübergreifenden Austausch der Fachleute bereitstellen. Mit dem Informationsportal Niedrigwasser geht im Frühjahr ein pegelspezifisches Niedrigwasserwarnsystem – eine sogenannte Niedrigwasserampel – für Fachleute und die Öffentlichkeit online.

Anträge zur Grundwasserentnahme besser bewerten

Die wasserrechtlichen Genehmigungen für Entnahmen von Grund- und Oberflächenwasser sowie für Stauanlagen sollen auf der Grundlage einer verbesserten Datenlage überprüft und gegebenenfalls angepasst werden. Dafür können die Wasserbehörden seit 2020 auf die ökohydrologischen Werte für die Mindestwasserführung der Gewässer zugreifen. Bis Ende 2021 erhalten die Wasserbehörden die Möglichkeit, mit einem WEBGIS-Instrument beispielsweise Anträge für Grundwasserentnahmen besser zu bewerten. Mithilfe einer Prognose zur Grundwasserneubildung können bei Entscheidungen zu Wasserentnahmen gegebenenfalls Klimaabschläge erhoben werden.

Die vergangene Dürreperiode zeigte, dass die bisherige Wassernutzungspraxis an die geänderten Dargebotsverhältnisse angepasst werden muss. Die künstlichen Speicher wie die Talsperre Spremberg oder der Dossespeicher müssen besser nutzbar gemacht werden, um Überschusswasser aus niederschlagsreichen Zeiten für Trockenperioden zurückzuhalten. Außerdem ist der natürliche Wasserrückhalt in der Landschaft zu verbessern, sind die natürlichen Speicher wieder aufzufüllen (zum Beispiel durch Schutz und Revitalisierung der Niederungsgebiete und Moorböden) und Grundwasserstände zu stabilisieren.

Das Umweltministerium wird die Erarbeitung und Umsetzung von Aktivitäten in den einzelnen Flussgebieten – beispielsweise ein angepasstes Staumanagement oder eine bessere Speicherbewirtschaftung – initiieren, begleiten und finanziell unterstützen. Zum Auftakt für diese regionalen Niedrigwasserkonzepte führt Umweltministerium in diesem Jahr drei regionale Informationsveranstaltungen für und mit den jeweiligen wasserwirtschaftlichen Akteuren durch, wobei jeweils die Hauptflussregionen Ost, Süd und West mit den Flussgebietseinheiten berücksichtig werden.

Ergänzend braucht es Maßnahmen von der Landwirtschaft, der Forst, der Fischerei und des Naturschutzes, um den Landschaftswasserhaushalt und damit die Niedrigwasservorsorge zu verbessern. In Workshops mit den jeweiligen Interessenvertretungen sollen geeignete Umsetzungsstrategien gemeinsam erarbeitet werden.

Umweltminister Axel Vogel: „Das Landesniedrigwasserkonzept ist ein Baustein der Anpassungsstrategien der Brandenburger Wasserwirtschaft an die Auswirkungen des Klimawandels. Bis Ende 2021 werden wir dem Landtag eine Gesamtstrategie zu dieser Generationenaufgabe vorlegen. Darin wird es um angepasste Bewirtschaftungen in den Flussgebieten, umfangreiche Investitionen in den Wasserrückhalt und die Anpassung der Wassernutzungen an ein klimatisch bedingtes verringertes Wasserdargebot gehen.“

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