Das Münchner Start-up Ecofario hat eine Technologie entwickelt, die besonders in der Papierbranche großes Potenzial bietet. Das System basiert auf Hydrozyklonen, die gelöste Partikel im Wasser mithilfe von Schwer- und Fluidkraft vom Abwasser trennen. Dabei kommen weder Filtermedien noch chemische Zusätze zum Einsatz. Dies steigert die Reinigungseffizienz, senkt den Energieverbrauch und minimiert den Wartungsaufwand – eine flexible Lösung für die Abwasserbehandlung in verschiedenen Branchen.
Wachstum und neue Anwendungsbereiche
„Es tut sich einiges bei uns“, sagt Sebastian Porkert, Mitgründer von Ecofario.
Ursprünglich für den Einsatz in Kläranlagen entwickelt, wird die Technologie mittlerweile vor allem in der Papierbranche zur Rückgewinnung von Fasern genutzt. Das Unternehmen wächst weiter: Das Team umfasst derzeit sechs Mitarbeitende und soll weiter ausgebaut werden.
Vielseitige Einsatzmöglichkeiten
Neben der Papierindustrie kann das ECOFARIO-System auch in anderen Bereichen einen wichtigen Beitrag leisten.
„In Deutschland gelangen bisher jährlich rund 330.000 Tonnen Mikroplastik in die Umwelt. Kläranlagen filtern einen Großteil heraus, aber ein erheblicher Teil gelangt über gereinigtes Abwasser in die Natur. Und Klärschlamm wird als Dünger verwendet; so gelangt das Mikroplastik wieder in die Umwelt“, erklärt Porkert. „Auch Projekte zur Vorbehandlung von Meerwasser laufen bereits.“
Die preisgekrönte Technologie von ECOFARIO wurde vom Strascheg Entrepreneurship Center der Hochschule München (HM) bis zur Gründung des Unternehmens gefördert. Nach seinem Studium der Papiertechnik an der HM lehrt Sebastian Porkert seit 2011 als Dozent an der Fakultät für Technische Systeme, Prozesse und Kommunikation im Master Paper Technology. Ein High-G-Separator von Ecofario ist dort ebenfalls im Einsatz.