Zum siebten Mal in Folge konnte Wilo damit seine Umsatzerlöse steigern, währungsbereinigt um 3,9 Prozent. Die EBIT-Rendite lag bei 8,1 Prozent. In der Schweiz gelang ein Wachstum um mehr als 25 Prozent. Die Investitionen hat das Unternehmen seit 2010 verdoppelt auf einen aktuellen Stand von knapp 110 Mio. Euro. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung erreichten mit 65 Mio. Euro eine Quote von 4,9 Prozent vom Umsatz – bei einem Branchendurchschnitt von etwa drei Prozent. Das Eigenkapital beläuft sich auf 653,6 Mio. Euro, der Cashbestand erreichte den Rekordwert von 178,3 Mio. Euro.
Innovationsführer und digitaler Pionier
„Wir haben unseren Anspruch, als Innovationsführer und digitaler Pionier neue Standards zu setzen, nachhaltig untermauert“, so der Wilo-Vorstandsvorsitzende Oliver Hermes im Rahmen der Jahrespressekonferenz des Unternehmens am 24. März in Düsseldorf. Die hervorragende Performance in 2016 gelang dem Unternehmen unter besonders widrigen Bedingungen – die sich nicht so bald beruhigen dürften. Globalisierung und Digitalisierung sind zwei der Megatrends, an denen Wilo seine Zukunftsstrategie ausrichtet. Oliver Hermes ließ keinen Zweifel daran, dass gerade in Sachen Globalisierung noch einige relevante Risiken zu umschiffen sein werden: Die Kosten des Brexit für Wilo bezifferte er auf rund fünf Millionen Euro. 56 Prozent seines Umsatzes macht das Unternehmen in Europa. Weitere aktuelle Risiken sind die Russland/Ukraine-Krise sowie die aktuellen Entwicklungen in der Türkei und den USA.
Präsenz in den USA
In der Türkei hoffe man derzeit auf eine allgemeine Beruhigung nach dem Referendum am 16. April. In den USA, so Hermes, sei die allgemeine Erwartung der Experten trotz aller Unwägbarkeiten, dass es zu einem Inlandsaufschwung komme. Dafür hat Wilo gerade rechtzeitig einen Fuß in die transatlantische Tür gesetzt: Die WILO USA LLC, eine Tochtergesellschaft der WILO SE, übernahm jetzt im Rahmen eines Asset-Deals das operative Geschäft der Pumpenhersteller Weil Pump Company, Inc. und Scot Pump Company sowie der Karak Machine Corporation. Mit diesem Deal – und nicht zuletzt mit der Übernahme der rund 140 Mitarbeiter in Cedarburg, Wisconsin – leistet Wilo auch einen Beitrag zur Sanierung und Stabilisierung des von US-Präsident Donald Trump wiederholt adressierten „Rusty Belt“.
Digitalisierung der Geschäftsprozesse
Das größte Standortentwicklungsprojekt ihrer Unternehmensgeschichte realisiert die Wilo Gruppe am Stammsitz in Dortmund. Im Oktober 2016 erfolgte mit einem symbolischen Spatenstich der offizielle Baustart für die neue Smart Factory. Zu Beginn dieses Jahres wurde bereits die Grundsteinlegung in Anwesenheit von Frau Hannelore Kraft, Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen, gefeiert. „Dortmund wird der digitale Standort Nummer 1 der Wilo Gruppe sein und, dies ist unser Anspruch, Maßstäbe in der Wilo-Welt und in der Pumpenindustrie insgesamt setzen“, bekräftigte Oliver Hermes. „Im Jahr 2015 haben wir unsere Unternehmensstrategie um eine Digitalisierungsstrategie erweitert, nun befinden wir uns inmitten ihrer Umsetzung“, so Hermes, der ergänzte: „Die Musik spielt dabei auch in unserer Branche in der Digitalisierung der Vertriebs- und Marketingprozesse.“ Darum habe Wilo mit der Etablierung einer unternehmenseigenen Denkfabrik auf dem EUREF-Campus in Berlin einen Geschäftsmodell-Innovationsprozess angestoßen.