BDEW: Meilenstein im europäischen Wasserrecht
BDEW-Hauptgeschäftsführer Martin Weyand bezeichnete die neue Trinkwasserrichtlinie als „Meilenstein im europäischen Wasserrecht“. Denn aus seiner Sicht konnten Einigungen erzielt werden bei wichtigen Kernelementen: Zugang zu Trinkwasser für alle EU-Bürger, EU-weit harmonisierte Regelungen zu Materialien und Werkstoffen, die in Kontakt mit Wasser für den menschlichen Gebrauch kommen, eine Risikobewertung der Wasserversorgung und auch verschärfte Abweichungsregelungen. Weyand lobte, dass Verbraucher mit der Richtlinie deutlich mehr Transparenz über qualitative und wirtschaftliche Fakten zum Wasser erhalten. Durch die Verknüpfung mit der EU-Wasserrahmenrichtlinie solle die Wasserversorgung EU-weit besser gesichert werden, ein angesichts der in vielen Regionen hohen Nitrat- und Pestizidbelastungen seit langem, überfälliger Schritt. Positiv sei auch die Entscheidung der Umweltminister, den Zugang zu Trinkwasser weiter zu verbessern und weitere Möglichkeiten zum Trinkwassergebrauch zu eröffnen, wie kostenlos oder gegen kleines Entgelt in Kantinen, Restaurants oder an öffentlichen Stellen mit Trinkbrunnen. Ein wichtiges Bekenntnis zum Lebensmittel Nr. 1. Martin Weyand: „Der BDEW hatte sich bei der Überarbeitung erfolgreich dafür eingesetzt, dass das Subsidiaritätsprinzip, die Organisationshoheit, sowie gesundheitliche Ziele der Richtlinie, das Vorsorgeprinzip und der Umwelt-Rechtsrahmen abgesichert werden. Nach der jetzt anstehenden formalen Bestätigung der EU-Trinkwasserrichtlinie durch das Europäische Parlament muss die Bundesregierung zügig die Umsetzung in nationales Recht vorantreiben.“
DVGW begrüßt „geschlossene Verantwortungskette“
Die EU-Trinkwasserrichtlinie setze seit über 20 Jahren den Standard für sicheres Trinkwasser, sagt der Vorstand des DVGW, Wolf Merkel, in seiner Videobotschaft. Die Überarbeitung sei unter Berücksichtigung aller Erkenntnisse der Weltgesundheitsorganisation geschehen. Aus Sicht des DVGW sei es besonders wichtig, dass die Verantwortungskette für sicheres Trinkwasser jetzt geschlossen sei, von den Wasserversorgern über die Umweltbehörden und die Gebäudebetreiber.