Filter by Themen
Abwasserbehandlung
Analytik & Hygiene
Digitalisierung
Energie
Events
Nachhaltigkeit & Umweltschutz
Netze
Wasseraufbereitung
Wassergewinnung
Wasserstress
Water Solutions
Filter by Kategorien
Advertorial
Branche
Events
Forschung & Entwicklung
Leute
News
People
Products & Solutions
Produkte & Verfahren
Publications
Publikationen
Sonstiges
Trade & Industry
Filter by Veranstaltungsschlagworte
abwasser
ACHEMA
Automatisierung
Digitalisierung
Emerging Pollutants
Energie
FDBR
Hydrologie
kanalnetze
Krankheitserreger
MSR
Spurenstoffe
Talsperren
trinkwasser
Wasser
wasseraufbereitung
wasserbau
Wassernetze
Wasserversorgung
FS Logoi

Trinkwasserhygiene: Außerbetriebnahme von Trinkwasser-Installationen

Da öffentliche Gebäude weitestgehend stillgelegt werden, um die Verbreitung des Corona-Virus' einzudämmen, ist der bestimmungsgemäße Betrieb der Trinkwasser-Installationen nicht mehr überall gegeben. Der DVQST e.V. stellt nun ein Maßnahmenpaket vor.

von | 24.03.20

Die Trinkwasserhygiene könnte auf Umwegen doch durch COVID-19 beeinträchtigt werden.

Der erst kürzlich gegründete Deutsche Verein der qualifizierten Sachverständigen für Trinkwasserhygiene – DVQST e.V. weist darauf hin, dass mit dem Schließungsgebot durch die Regierung auch der bestimmungsgemäße Betrieb von Trinkwasser-Installationen nicht mehr gegeben ist. Der bei der Planung zugrunde gelegte regelmäßige Austausch in den Wasserleitungen ist aufgrund einer Betriebsunterbrechung nicht mehr sichergestellt, was zu Stagnations-Bedingungen führt und damit das Risiko mikrobieller Verkeimung mit Legionellen und anderen pathogenen Keimen im Trinkwasser stark erhöht. Dies teilte das Portal haustec.de in einer Meldung mit.

Nutzung muss simuliert werden

Im öffentlichen Gebäude müssen Entnahmestellen spätestens alle 72 Stunden mindestens bis Erreichen der Temperaturkonstanz genutzt bzw. gespült werden, damit das in den Leitungen befindliche Trinkwasser ausgetauscht wird. Nach den Vorgaben der Trinkwasserverordnung, die sich ebenso wie die erlassenen Rechtsverordnungen zum Corona-Virus auf dem Infektionsschutzgesetz beruft, ist in Trinkwasser-Installationen der bestimmungsgemäße Betrieb jederzeit sicherzustellen. Bei Betriebsunterbrechungen von mehr als drei Tagen sind vorbeugende und nachsorgende Maßnahmen zu organisieren:

Absperr-Einrichtung schließen

Bei Trinkwasser-Installationen, die länger als 72 Stunden nicht genutzt werden, kann zu Beginn der Betriebsunterbrechung die jeweilige Absperr-Einrichtung geschlossen werden. Dies geht aus den Vorgaben der allgemein anerkannten Regeln der Technik (a.a.R.d.T.) hervor, die jüngst in der Tabelle 2 der neuen Richtlinie VDI 6023-3/3810-2 konsolidiert wurden.

Trinkwasser-Erwärmung abschalten

Sollen die Leitungen nicht abgesperrt und weiterhin gespült werden, kann es je nach geplanter Dauer der Betriebsunterbrechung sinnvoll sein, die Trinkwasser-Erwärmung (TWE) abzuschalten. Wenn die TWE abgestellt werden soll, muss diese dann jedoch auch kalt ausgespült werden, d. h. die Warmwasserleitungen sollten nicht erst langsam durch den für Legionellen günstigen Temperatur-Bereich abkühlen. Die Zirkulationspumpe sollte während der Spülmaßnahmen trotzdem in Betrieb bleiben, um auch in der ansonsten stagnierenden Zirkulations-Leitung ebenfalls für einen Wasseraustausch zu sorgen. Bei Betriebsunterbrechungen ab vier Wochen sollte generell die Wasserversorgung abgesperrt und die Zirkulationspumpe abgeschaltet werden.

Wiederinbetriebnahme nach sieben Tagen

Bei Wiederinbetriebnahme nach spätestens sieben Tagen genügt es, das Wasser mindestens fünf Minuten fließen zu lassen. Wichtig ist hierbei, mehrere Entnahmestellen gleichzeitig zu öffnen, um für eine genügend starke Durchströmung der Verteil-Leitungen zu sorgen. Die Spülung wird getrennt sowohl in der Kalt- als auch in der Warmwasserleitung durchgeführt. Bei Wiederinbetriebnahme nach maximal vier Wochen ist ein vollständiger Wasseraustausch an allen Entnahmestellen durch Spülung mit Wasser nach DVGW-Arbeitsblatt 557 durchzuführen.

Wiederinbetriebnahme nach mehr als vier Wochen

Sollte die Unterbrechung länger als einen Monat dauern, sind zusätzliche mikrobiologische Kontrolluntersuchungen im Hinblick auf die allgemeine Keimzahl durchzuführen, und zwar sowohl in den Kalt- als auch in den Warmwasserleitungen. Es empfiehlt sich hier ein Umfang der Beprobung analog einer orientierenden Untersuchung nach TrinkwV. Ist eine Stilllegung von mehr als sechs Monaten abzusehen, ist sogar die Anschlussleitung durch das WVU abzutrennen und zur Wiederinbetriebnahme gemäß DIN EN 806-4 vorzugehen.

Jetzt Newsletter abonnieren

Stoff für Ihr Wissen, jede Woche in Ihrem Postfach.

Hier anmelden

Bodenschatz: Tiefengeothermie in Bayern auf Expansionskurs
Bodenschatz: Tiefengeothermie in Bayern auf Expansionskurs

Die Gemeinde Grünwald hat im Jah 2023 rund 22.000 t CO2 durch die Nutzung der Tiefengeothermie gespart – eine Technologie, die aufgrund zahlreicher Hürden viel zu wenig zum Einsatz kommt. Das Bundeswirtschaftsministerium hat neulich 62,3 Mio. Euro Fördergeld für eine weitere Bohrung bewilligt.

mehr lesen
Nichtstun ist auch eine Alternative
Nichtstun ist auch eine Alternative

Wasserpflanzen in Seen und Flüssen bieten viele Vorteile – sie sind jedoch nicht überall beliebt, Grund weshalb sie oft entfernt werden. Forscher:innen unter Beteiligung des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) haben in Freilandexperimenten an mehreren Gewässern untersucht, warum es zu Massenentwicklungen kommt und welche Folgen das Entfernen hat. Eine überraschende Erkenntnis aus der Studie: Auch die Option „nichts tun“ kann in Betracht gezogen werden.

mehr lesen

Passende Firmen zum Thema:

EVERS GmbH & Co KG

Themen: Wasseraufbereitung | Abwasserbehandlung

Filtermaterialien, WASSERTECHNIK und ANTHRAZITVEREDELUNG, Hersteller von Anthrazit-Filtermaterial (EVERZIT® N) für die Wasseraufbereitung Filtration |

Sie möchten die gwf Wasser + Abwasser testen

Bestellen Sie Ihr kostenloses Probeheft

Überzeugen Sie sich selbst: Gerne senden wir Ihnen die gwf Wasser + Abwasser kostenlos und unverbindlich zur Probe!

Finance Illustration 03