In einer Pressemitteilung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) heiß es: „Damit es in Deutschland weiterhin eine flächendeckend regionale Erzeugung geben kann, muss die heimische Agrarbranche wettbewerbsfähig sein und bleiben. Aus diesem Grund muss es einen angemessenen Ausgleich der Interessen geben. Was ist uns Landwirtschaft im eigenen Land Wert? Was kostet die Erfüllung gesellschaftlicher Erwartungen und wer zahlt das? Welche Kompromisse sind notwendig? Um diese Fragestellungen geht es.“
Berichten zufolge hat sich die Bundesregierung am 19. März 2020 mit dem Deutschen Bauernverband (DBV) und „Land schafft Verbindung“ (LsV) auf ein Konzept für die Zukunftskommission Landwirtschaft geeinigt. Das Sekretariat und die Organisation der Kommission soll beim BMEL liegen.
Laut BMEL wurde die Vereinbarung getroffen, dass die Kommission Empfehlungen erarbeiten soll; dabei kann sie weitere Personen in ihre Arbeit einbinden. Notwendig ist eine ausgewogene Besetzung der Zukunftskommission mit Vertretern der Landwirtschaft, weiterer gesellschaftlicher Gruppen (insbesondere Umwelt-, Tierschutz- und Verbraucherverbände) sowie der Wissenschaft.
Termin mit Umweltorganisationen abgesagt
Ein Termin zur Zukunftskommission mit den Umweltorganisationen BUND, DNR, NABU, WWF und Greenpeace, die ebenfalls am 19. März stattfinden sollte, soll hingegen abgesagt worden sei. Um diesen Dialog nachzuholen und die Öffentlichkeit einzubinden, haben die Umweltverbände ihre Vorstellungen zur Ausrichtung der Kommission vorgelegt. Darüber hinaus appellieren sie an das Bundeskanzleramt, die Federführung zu übernehmen.
Rolle der Wasserwirtschaft
Auch Wasserverbände halten es für äußerst notwendig, an der Zukunftskommission beteiligt zu werden. Hierzu erklärt Martin Weyand, BDEW-Hauptgeschäftsführer Wasser/Abwasser: „Ein gesellschaftlicher Konsens in Hinblick auf die Zukunft der Landwirtschaft ist nur unter Einbeziehung der Wasserwirtschaft möglich. Wir brauchen eine echte Agrarwende, um unsere Gewässer nachhaltig zu schützen. Notwendig ist der Einstieg in eine gewässer- und umweltschonende Landwirtschaft. (…) Die Frage nach der Zukunft der Landwirtschaft hat unmittelbaren Einfluss auf die Zukunft unserer Gewässer. Es ist daher dringend notwendig, dass auch die Wasserwirtschaft Teil der Zukunftskommission zur deutschen Landwirtschaft wird.“