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Förderung der Wasserwirtschaft in Bayern

Der Freistaat fördert wasserwirtschaftliche Maßnahmen in Bayern und trägt damit dazu bei, gleichwertige Lebens- und Arbeitsbedingungen im ganzen Land zu verwirklichen. Die Förderung erfolgt nach den Richtlinien für Zuwendungen zu wasserwirtschaftlichen Vorhaben (RZWas 2018).

von | 15.07.20

Die Wasserwirtschaft im Freistaat Bayern soll an vielen verschiedenen Stellen staatlich gefördert werden.

Mit der Förderung im nichtstaatlichen Wasserbau werden die bayerischen Kommunen bei ihrer Pflichtaufgabe der Unterhaltung und dem Ausbau der Gewässer dritter Ordnung finanziell vom Freistaat Bayern unterstützt. Aktuelle Förderschwerpunkte beim Hochwasserschutz sind zum Beispiel die Erarbeitung integraler Hochwasserschutz- und Rückhaltekonzepte, Gefährdungsbetrachtungen entlang von Gewässern dritter Ordnung, die Durchführung von Hochwasser-Audits, der Ausbau von Gewässern zum Hochwasserschutz, die Herstellung der Anlagensicherheit von kommunalen Stauanlagen, die Beseitigung von Hochwasserschäden bei größeren Hochwasserereignissen und Ereignisdokumentationen, der Erwerb von Flächen an den Gewässern nach Hochwasserereignissen (z. B. von Ufererosionen betroffene Grundstücke) sowie integrale Konzepte zum kommunalen Sturzflut-Risikomanagement.

Gewässerökologie

Aktuelle Förderschwerpunkte für die Gewässerökologie sind beispielsweise Konzepte zur Umsetzung von Maßnahmenprogrammen nach EU-WRRL, Ausbaumaßnahmen zur naturnahen Entwicklung und Gestaltung von Gewässern und oder ihrer Auen und zur Verbesserung des natürlichen Rückhalts, Unterhaltungsmaßnahmen zur Verbesserung der Gewässerstruktur auf Basis eines Maßnahmenprogramms nach EU-WRRL und die naturnahe Gewässerunterhaltung nach einem Gewässerentwicklungskonzept.

Boden- und Landwirtschaftshaushalt

Die Förderung von Vorhaben zur Verbesserung des Boden- und Landschaftswasserhaushaltes sieht eine Konzepterstellung für eine nachhaltige und umweltverträgliche Bewässerung landwirtschaftlicher Flächen vor.

Förderung eines Kanalkatasters

Das Umweltministerium fördert Kanalnetzbetreiber in Bayern bei der erstmaligen Erstellung eines qualifizierten Kanalkatasters. Ein Kataster stellt eine wesentliche Grundlage für die systematische Erfassung von Kanälen und Bauwerken dar. Damit ist es ein hilfreiches Instrument für Betrieb und Unterhaltung. Zudem unterstützt es den Werterhalt der Abwasseranlagen durch die Möglichkeit effizienter Sanierungsplanungen. Durch die Förderung soll gerade auch für kleinere Kommunen die Erstellung eines digitalen Kanalkatasters praktikabel werden. Zuständig für die Abwicklung der staatlichen Förderung sind die Wasserwirtschaftsämter.

Hochwasserschutz-Projekte in Bayern

In nachstehender Karte sind ausgewählter Speicher und Hochwasserschutzanlagen dargestellt, die im Rahmen des Aktionsprogramms 2020 bisher errichtet oder saniert wurden. Detailinformationen zu einzelnen Bauwerken finden Sie auf den Internetseiten der Wasserwirtschaftsämter.

Gesteuerte Flutpolder

Das Bayerische Hochwasserschutzaktionsprogramm 2020plus beinhaltet mit dem Erweiterten Rückhaltekonzept eine ganzheitliche Rückhaltestrategie: Maßnahmen des Rückhalts in der Fläche und des gesteuerten Hochwasserrückhalts sind zum Beispiel das Identifizieren von Rückhalteräumen in Bayern. Wesentlicher Bestandteil sind gesteuerte Flutpolder. Durch diese hocheffektiven Maßnahmen können zusätzliche Handlungsoptionen bei Katastrophenhochwassern geschaffen werden.
Das Umweltministerium arbeitet an einer Realisierung des Flutpolderkonzepts. Für einen landesweiten Hochwasserschutz soll ein bayernweites System von gesteuerten Flutpoldern aufgebaut werden. Der Standort „Seifener Becken“ wurde bereits realisiert. An den weiteren Standorten laufen die Planungsverfahren oder fachliche Detailuntersuchungen. Gesteuerte Flutpolder sind große eingedeichte Flächen entlang des Flusses, die im Fall eines extremen Hochwassers gezielt geflutet werden können.
Eine vertiefte Wirkungsanalyse der TU München hat bestätigt, dass durch gesteuerte Flutpolder eine Verbesserung des Hochwasserschutzes für 120.000 Menschen erreicht werden kann. Um langfristige Handlungsoptionen zu haben, sollen in einem ersten Schritt an der Donau alle Standorte vorläufig gesichert werden.

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