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Retentionsbodenfilter für die Kläranlage Aachen-Soers

Kategorie:
Autor: Jonas Völker

Der Retentionsbodenfilter besteht aus sechs einzelnen Becken, auf deren Sohle sich eine abwasserdurchlässige Filterschicht befindet.

Da Schmutzwasser und Regenwasser in weiten Bereichen dieses Einzugsgebiets nicht getrennt sind, führt dies bei starken Regenfällen zu einem Zufluss, der die maximale Aufnahmekapazität der Kläranlage (3.000 l/s) überschreitet. Deswegen gibt es auf der Anlage entsprechende Rückhaltebecken und vor der Anlage ein im Jahr 2005 in Betrieb genommenes Regenüberlaufbecken (RÜB). Insgesamt steht ein Speichervolumen von 26.000 m3 zur Verfügung. Selbst dieses reicht bei vielen Regenereignissen nicht aus, sodass Mischwasser unter definierten Umständen aus dem Regenüberlaufbecken in die Wurm eingeleitet werden darf. Es handelt sich dabei dann um stark durch Regenwasser verdünntes Abwasser, aus dem sich die Feststoffe zum großen Teil schon auf dem Beckenboden abgesetzt haben.

Sicherstellung der Gewässergüte

Inzwischen entspricht dieses Vorgehen jedoch nicht mehr den weitergehenden Anforderungen zur Sicherstellung der Gewässergüte der Wurm. Das durch das RÜB einzuleitende Abschlagswasser ist weitergehend zu reinigen, bevor es in den Fluss entlassen wird. Außerdem kommt es durch den Abschlag auch zu schwallartigen Abflüssen, die zu einer starken stoßweisen hydraulischen Belastung der Wurm führen.

Retentionsbodenfilter

Der Wasserverband Eifel-Rur als Betreiber der Kläranlage wird daher auf der Freifläche vor dem Regenüberlaufbecken einen sog. „Retentionsbodenfilter“ errichten. Dieser besteht aus sechs einzelnen Becken, auf deren Sohle sich eine abwasserdurchlässige Filterschicht befindet. In dieser Filterschicht entfernen Mikroorganismen die noch im Mischwasser enthaltenen gelösten Schmutzstoffe. Damit wird das Mischwasser weitergehend biologisch gereinigt. Erst nachdem das Wasser die Filterschicht durchsickert hat, gelangt es in die Wurm. Durch die Speicherkapazität der Becken wird der Abfluss zudem gedrosselt, sodass die hydraulische Belastung der Wurm verringert wird. Zur Auflockerung der Filterschicht wird flächendeckend Schilf eingepflanzt, was den Becken optisch einen „Reisfeldcharakter“ verleiht.
Voraussichtlich im November wird zwischen dem Baugelände und den Häusern an der benachbarten Siedlung „Hochbrück“ eine Spundwand in den Boden getrieben, die ein Abfließen von Grundwasser aus der Siedlung in die Baustelle und damit Setzungsbewegungen an den Häusern verhindern wird. Nach Erstellung der Spundwand beginnen dann im Jahr 2021 die Erdarbeiten zur Errichtung der Retentionsbodenfilterbecken sowie die Betonierung der Zuleitungskanäle.

Fertigstellung in 2022

Voraussichtlich im März 2022 sollen Bauarbeiten beendet sein. Der Retentionsbodenfilter hat eine Fläche von 30.000 m2 – entsprechend ca. vier Fußballfeldern – und ist damit einer der größten Retentionsbodenfilter Deutschlands. Er hat darüber hinaus ein Fassungsvermögen von 37.000 m3. Die Baukosten sind mit ca. 22 Mio. Euro veranschlagt.

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