gwf Wasser | Abwasser 06 2025

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Die wassersensitive Stadtplanung bietet Lösungen, um den natürlichen Wasserkreislauf gezielt in die urbane Entwicklung zu integrieren. Statt Regenwasser schnell abzuleiten, wird es vor Ort gespeichert, versickert oder verdunstet – das entlastet die Kanalisation, beugt Überflutungen vor und verbessert das Mikroklima. Elemente wie begrünte Dächer, entsiegelte Flächen, Regenwassergärten oder offene Wasserläufe schaffen nicht nur funktionale, sondern auch lebenswerte Stadträume. Sie fördern Biodiversität, reduzieren Hitzeinseln und machen Städte widerstandsfähiger gegen die Folgen des Klimawandels.
Im Standpunkt skizziert Jutta Niederste-Hollenberg vom Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI und ab Juli 2025 Geschäftsführerin des Forschungsinstituts für Wasserwirtschaft und Klimazukunft an der RWTH Aachen FiW e. V., ein wünschenswertes Zukunfstszenario:
In der Zukunftsstadt gibt es dank guter Sharing-Angebote und autonom fahrenden Nahverkehrs deutlich weniger Autos. Die Menschen nutzen gern den öffentlichen Raum, der sich durch eine hohe Aufenthaltsqualität auszeichnet. Regenwasser wird gespeichert, genutzt und steht dem üppigen Stadtgrün auf Dächern, an Fassaden, Straßen und Plätzen zur Verfügung. Kreislaufführung von aufbereitetem Wasser ergänzt das Angebot vor allem in Trockenphasen. Davon profitiert auch die urbane Landwirtschaft, die mit hydro- und aquaponischen Systemen Nahrungsmittel vor Ort erzeugt. Trinkwasserbrunnen erleichtern das Stadtleben in den heißen Sommern. Vor den immer wieder auftretenden Starkregenereignissen wird frühzeitig gewarnt. Das verteilt vorhandene Retentionsvolumen und die fultifunktionalen Flächen werden ereignisabhängig automatisch geflutet. Dadurch sind auch solche Ereignisse gut zu handhaben.
Vor der Stadt hat sich das Landschaftsbild verändert. Große landwirtschaftliche Maschinen sind kleinen Roboterschwärmen gewichen, die durch die Felder ziehen und zielgenau die notwendigen Arbeiten verrichten. Das Problem verdichteter Böden ist Vergangenheit und auch der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln ist drastisch zurückgegangen. Für den Gewässerschutz wird seit Jahrzehnten viel getan und eine Belastung mit Mikroschadstoffen ist kaum noch nachweisbar. Agroforstwirtschaft prägt das Landschaftsbild und die Gewässer haben wieder mehr Raum. Davon profitieren Hoch- und Grundwasserschutz gleichermaßen.
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Unsere Top-Themen

…mit Thomas Einfalt
In den letzten 24 Jahren traten laut dem Deutschen Wetterdienst insgesamt etwa 24.000 Starkregenereignisse in Deutschland auf [1], das sind im Mittel 1000 pro Jahr. Viele Menschen verlassen sich auf Wetterapps für das Smartphone und entsprechende Online-Portale, wenn es darum geht, die Niederschlagswahrscheinlichkeit und -menge im eigenen Umfeld zu erfassen, um beispielsweise Aktivitäten im Freien zu planen. Doch wie gut sind Regensensoren am Boden oder Regenradare? Wie gelingt es, aus unterschiedlichen Datenquellen verlässliche Prognosen zu erstellen und Frühwarnsysteme mit hoher räumlicher Auflösung zu etablieren? Dies fragten wir Dr. Thomas Einfalt, Geschäftsführer des Lübecker Unternehmens hydro & meteo GmbH, das sich seit über 25 Jahren mit solchen Fragestellungen befasst.
Fokus-Fachberichte
Regenwetterabflüsse bewirtschaften – wie weit sind wir?
Die Umsetzung des DWA-A 102-2 bei Betreibern vor Ort
Eine bundesweite Umfrage unter kommunalen Abwasserbetrieben zum aktuellen Stand der Regenwasserbewirtschaftung startet, initiiert durch die Fachkurs-Serie „Regenwasser bewirtschaften“, im KomNet Abwasser.
Anwendung von Wasserhaushaltsmodellen in Regenwasserbewirtschaftungskonzepten
Die Auswirkungen des Klimawandels in urbanen Bereichen können durch entsprechende Maßnahmen abgemildert werden. Dazu sind Untersuchungen der Bestandssituation erforderlich, aus denen sich sinnvolle und wirksame Handlungsoptionen ableiten lassen. Wasserhaushaltsmodelle sind geeignet, die aktuelle Situation abzubilden und Maßnahmen anhand wasserwirtschaftlicher Kennzahlen zu beurteilen. Der Artikel zeigt Probleme und Lösungen anhand von Beispielen aus Projekten und diskutiert offene Fragen.
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Fachberichte
Ein Zuflussassistenzsystem für ein Wasserwerk
Modellierung von Einzugsgebiet und Talsperren für die betriebliche Steuerung und das Risikomanagement
Talsperren und ihre Einzugsgebiete befinden sich im öffentlichen (Natur-)Raum und unterliegen diversen anthropogenen und natürlichen
Einflüssen, die sich meistens der direkten Einflussnahme am Ort ihrer Entstehung entziehen. Um nachteilige Entwicklungen auf die Wasserqualität und -verfügbarkeit möglichst zu vermeiden, entwickelt Gelsenwasser für sein größtes Wasserwerk Haltern im südlichen Münsterland zusammen mit Fachingenieurbüros eine Modelllandschaft, mit der die Entwicklung von Rohwassermenge und -qualität prognostiziert werden und bessere Bewirtschaftungsentscheidungen getroffen werden können.
Engler-Bunte-Institut des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) im Jahr 2024, Teil 3
Dieser jährlich erscheinende Bericht gibt einen Überblick über die Entwicklungen und Aktivitäten am Engler-Bunte-Institut, der DVGW-Forschungsstelle am Engler-Bunte-Institut des KIT sowie der Forschungsstelle für Brandschutztechnik. Im Fokus dieses Berichts steht die Entwicklung der drei Institutsteile – Chemische Energieträger – Brennstofftechnologie, EBI ceb, Verbrennungstechnik, EBI vbt, und Wasserchemie und Wassertechnologie, EBI WCT – mit Beiträgen aus der universitären Lehre, der Aus- und Weiterbildung, den Forschungs- und Entwicklungsprojekten, der Beratung und Firmenkontakte. Wie auch in den vergangenen Jahren erscheinen die gasspezifischen Beiträge im gwf Gas + Energie (Teil 1: Ausgabe 6/2025, EBI ceb; Teil 2: Ausgabe 7-8/2025, EBI vbt) und der wasserspezifische Beitrag im gwf-Wasser | Abwasser (Teil 3: Ausgabe 6/2025, EBI WCT).